Freiheit hat nichts mit Migration, Klimawandel, Corona, Gendertheorie usw. zu tun – Oder?

Michael van Laack

Ostern ist an uns vorübergezogen, ohne dass uns Bundesfinanzminister Christian Lindner (Mitglied eine Pseudo-Freiheitspartei) ein Frohes Fest gewünscht hätte. Na ja, vielleicht ist das auch besser so, denn von Herzen kämen Ostergrüße aus dem Mund eines moralfreien Freimaurers definitiv nicht

Nach den vielen “frommen” Texten auf unserem Blog am Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag möchten wir nicht übergangslos ins harte politische Alltagsgeschäft zurückkehren, sondern uns einem Begriff zuwenden, der (vor allem) in den vergangen fünf Jahren missbraucht wurde wie kein zweiter: Freiheit! – Obwohl… Die Begriffe “Gerechtigkeit” und “Nazi” haben in diesem Zeitraum auch eine ganz eigene Missbrauchsgeschichte hinter sich gebracht. – Wie auch immer!

Nicht der Freiheit überdrüssig, aber…

Man darf auch mal die Gedanken Dritter durchdenken und sie sogar niederschreiben. Das ist vor allen Dingen dann hilfreich, wenn man des eigenen Erklärens und Analysierens überdrüssig zu werden droht, weil die Gefahr monotoner Wiederholung (nicht zu verwechseln mit notwendiger Redundanz) besteht.

Wir selbst (vor allem Peter Helmes und ich) haben uns in den vergangenen Jahren der Migrations-, Klima- und Coronakrise inkl. zu den in unseren Tagen auf fast allen “Feldern” erntereif gewordenen Früchten des Zeitalters des Wassermanns (Gendertheorie, Verschmelzung von Kapitalismus mit Sozialismus usw.) zum Thema Freiheit auf conservo die Finger wund geschrieben. Zudem habe ich auf “Philosophia Perennis” zwischen 2019 und 2021 fast 350 Artikel verfasst, die sich in verschiedenen Facetten mit “Freiheit” beschäftigten.

Das Bild zeigt das Geburtshaus von Jean-Jacques Rousseau in der Altstadt von Genf

Da ist es fast eine Wohltat, zu diesem Thema einfach mal andere zu Wort kommen lassen – auch solche, mit denen man in anderen Fragen auf Kriegsfuß steht, wie eben jenem französischen Philosophen und Pädagogen, der die Kirche ausgelöscht sehen wollte in seiner Zeit, was mir als Katholik selbstverständlich gar nicht schmeckt. Wegen dieser Haltung und manch anderem mit schlechtem Willen gut missverstehbarem Traktat ist er auch in einigen sozialistischen Schulen sehr beliebt.

Grundsätzlich scheu ich allerdings nicht davor zurück, “aus vergifteten Quellen” (wie man das mehr oder weniger treffend nennt) zu trinken. Man kann das auch Rosinenpickerei nennen. Ich hingegen nenne das “Selektives Herausheben der Gedankengänge unserer Gegner und anderer Dritter zur Selbstvergewisserung und Reflexion.

Von manchen geliebt, von vielen gehasst

Jean-Jacques Rousseau ist gewiss nicht mein Lieblingsphilosoph; interessant sind für mich allerdings seine politischen Theorien, vor allem wirkungsgeschichtlich. Heute möchte ich allerdings nur unkomentiert einige Worte aus seiner Feder aneinanderreihen, die vielleicht den ein oder anderen inspirieren zu welchen Gedanken, welcher Reflexion und welchem Ergebnis auch immer. Denn wir sind bekanntlich grenzen- und gnadenlos frei… oder so!

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Die Völker, die daran gewöhnt sind, Herrscher über sich zu haben, können diese nicht mehr entbehren. Sie halten Zügellosigkeit, die der Freiheit entgegengesetzt ist, für Freiheit und geraten durch ihr Aufbegehren fast immer Verführern in die Hände.

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Beleidigungen sind die Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.

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Die Freiheit gleicht jenen derben und saftreichen Nahrungsmitteln, oder jenen edlen Weinen, welche die daran gewöhnten robusten Naturen ernähren und kräftigen, während sie die Schwachen und Zarten überwältigen, berauschen und zu Grunde richten.

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Die Vernunft enttäuscht uns oft, das Gewissen nie!

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Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen nehmen.

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Es ist wertvoller, stets den Respekt der Menschen, als gelegentlich ihre Bewunderung zu haben.

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Auf seine Freiheit verzichten, heißt auf seine Menschenwürde, seine Menschenrechte, selbst auf seine Pflichten verzichten.

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Der Mensch, der nur gut ist, ist bloß für sich gut.

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Wenn man seine Gesundheit durch ein zügelloses Leben verdorben hat, will man sie durch Arzneimittel wiederherstellen.

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Liebe Leser, vielleicht sind Sie an dem ein oder anderen dieser Worte hängengeblieben, vielleicht hat Sie das ein oder andere besonders berührt, an die eigene Lebenssituation oder Entwicklungen der bundesdeutschen Gesellschaft erinnert! Dann nehmen Sie bitte dieses Wort (oder diese Worte) mit in die neue Woche. Prüfen Sie an neuem Erleben und Beobachten, ob dieses Wort tatsächlich zutrifft und denken Sie nach Verifikation gern einmal darüber nach, welchen bescheidenen Beitrag Sie in ihrem kleineren oder größeren, privaten oder öffentlichen Umfeld leisten könnten, damit bestimmte Entwicklungen rückgängig gemacht, in andere Bahnen geleitet geleitet, angestossen, unterstützt oder zu einem guten Ende geführt werden können.

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