Katars Emir Thani auf Staatsbesuch in Berlin – keine Selbstverständlichkeit

330px-Qatar_rel95Von Peter Helmes und Michael Mannheimer

Ob sie will oder nicht: Die diplomatische Etikette verlangt von Kanzlerin Merkel, den faktischen Staatschef von Katar, Emir Thani, mit allen militärischen und politischen Ehren zu empfangen. Aus Gründen der Staatsraison ist daran nicht zu rütteln, in keinem Land der Welt – ein uralter Konflikt zwischen Moral-Anspruch und politischer Wirklichkeit.

Aber darf der Besuch des katarischen Potentaten einfach ohne Diskussion hingenommen werden, auch wenn viele liebedienerische Medien über die von Katar ausgehenden bzw. unterstützten Verbrechen den Mantel des Schweigens decken? Sie kuschen vor der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes. Ich meine „nein“, genauso wie Michael Mannheimer, dessen treffenden Kommentar ich hier hinzufüge.

Das geographisch kleine, aber finanziell omnipotente Katar boomt zwar, steht aber nicht zuletzt wegen der schlimmen Zustände auf den WM-Baustellen (Ausbeutung der „Gastarbeiter, siehe nächstes Kapitel) und der finanziellen Unterstützung der Islamisten (Al Qaida, ISIS bzw. IS, Hamas, Moslem-Brüder etc. – allesamt Terrorgruppen) weltweit in der Kritik.

Kein Kompromiß zwischen Wirtschaftsinteressen und Menschenrechten

Was macht Katar für Deutschland so interessant, daß man über vieles Schurkische hinwegsieht? Der Zwergstaat, gerade mal halb so groß wie Schleswig-Holstein, hat gewiß eines im Überfluß: Geld – Petro-Dollars und Erdgas-Money. Damit können der Emir und seine weitverzweigte Familie „nur so um sich werfen“. Katar steht ganz oben auf der Liste der reichsten Länder der Welt.

Den (Ur-)Einwohnern des Wüstenstaates geht es prächtig. Wohin man schaut: Nichts als Überfluß! Diese Wüstenfüchse stellen aber gerade ´mal ein Siebtel der Bevölkerung; die Mehrheit kommt von außen, aus fernen Ländern. Viele von ihnen – vor allem pakistanische und nepalesische – „Gastarbeiter“ wurden mit tollen Versprechungen angelockt, haben aber, einmal im Land, so gut wie keine Rechte mehr. Sie müssen unter erbärmlichen Umständen (Massenunterkünfte, karger Lohn – der ihnen häufig vorenthalten wird – fehlender Arbeitsschutz usw.) z. B. auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft (2022) arbeiten. Häufig wird ihnen der Paß abgenommen, so daß sie auch nicht abhauen können. Über der Zahl der dort Umgekommenen oder zum Krüppel gewordenen Menschen liegt ein Mantel des Schweigens oder der Dementis.

Christen diskriminiert

Das Christenverfolgungs-Portal „Open Doors“ berichtet:

„Mittlerweile besteht die große Mehrheit der Einwohner aus Arbeitsmigranten: Nicht einmal 300.000 der 1,9 Millionen im Land lebenden Menschen haben einen katarischen Pass.

So haben zum Beispiel auf Baustellen beschäftigte Ausländer einen niedrigen gesellschaftlichen Status und werden schlechter behandelt als solche, die in anderen Bereichen arbeiten…

Migranten aus Asien und Afrika werden generell schlecht behandelt, ungeachtet ihrer Religion. Wer jedoch obendrein noch Christ ist, muss deshalb mitunter zusätzliche Diskriminierungen erdulden…

Am stärksten werden Christen muslimischer Herkunft verfolgt. Sie gelten als “Abtrünnige” und müssen unter Umständen mit der Todesstrafe rechnen…“ https://www.opendoors.de/verfolgung/laenderprofile/katar

Wenn der „Kaiser“ plappert

Verlangen diese „Gastarbeiter“ die Ausreise in ihr Heimatland, werden ihnen vom eh spärlichen Lohn die (getürkten) Kosten für Reise, Unterkunft und Versorgung abgezogen. Sie fahren nahezu ohne alles, aber um eine Illusion reicher, nach Hause. Menschenrechtler, auch Politiker aus aller Welt protestieren vergeblich. Wie auch, wenn sich niemand gegen „diese reichen Ölscheichs“ vorzugehen traut. Ganz typisch (und erbärmlich) der Kommentar unseres „Kaisers“, Franz Beckenbauer: Er habe noch nicht einen einzigen Sklaven in Katar gesehen. „Also die laufen alle frei ‘rum, weder in Ketten, gefesselt, noch mit irgendwelcher Büßerkappe am Kopf – also das habe ich noch nicht gesehen.“ Er wird wohl eine tiefdunkle Sonnenbrille getragen haben. Schade, daß sich ein (bisheriger) Vorzeige-Sportler zu einer solchen Aussage hinreißen läßt! Man hätte ihm mehr Rückgrat zugetraut. Aber schon die alten Römer wußten: „Pecunia non olet“ (Geld stinkt nicht).

Unsere Werte vergessen

Politische Moral „tickt“ anders als unsere Vorstellung von Moral und Ethik. Man behandelt solche „Fälle“ eben, wie wir das z. B. mit China und eigentlich jedem anderen Land tun, das uns wirtschaftlich wichtig ist. Augen zu, und die Menschenrechte für die Dauer des Besuches in Quarantäne stecken! Insbesondere dann, wenn der Emir andeutet, an deutscher Waffentechnologie interessiert zu sein. Schon ist alles vergeben, vergessen und erlaubt. Wir schaffen es doch immer wieder locker, unsere “Werte” wie Freiheit, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, die wir anderenorts so gerne einfordern, ja sogar zu exportieren gedenken, mal eben hintan zu stellen, bis man übers Geschäft gesprochen hat.

Dazu paßt der Kommentar des renommierten Publizisten Michael Mannheimer (17.09.14):

“Habe nie Terrororganisationen unterstützt”

(Emir Thani, Katar)

„Die Debatte darüber, inwieweit sich die Politik auch mit Schurkenstaaten befassen muß (diese sind auch dann Schurken, wenn ihre Gehwege mit Gold gepflastert, die Urinale aus vergoldetem Marmor und die Machthaber in bestem Weiß gekleidet sind), ist so alt, wie es Staaten gibt. Im Zeitalter der existentiellen (Noch-)Ölabhängigkeit der ganzen Welt gibt es wohl keine Alternative, dies zu tun. Nur politische Hasardeure, Spinner und über Leichen gehende Prinzipienreiter sehen dies anders.

Öl ist das Blut im Wirtschaftskreislauf unseres Planeten. Fällt es weg, werden Hunderte Millionen Menschen an Hunger, Medikamentenmangel, Transportkatastrophen u.a. sterben. Daher muss mit dem Teufel paktiert werden, solange man von ihm abhängig ist. Der heutige Besuch des Staatsoberhaupts von Katar – ohne Frage eines der Schurkenländer dieser Welt – darf dennoch nicht unkommentiert bleiben! Wozu unsere Systemmedien zu feige sind: Wir Islamaufklärer können Tacheles reden. Denn weder werden wir (wie zahlreiche unserer Medien) offen oder heimlich von Ölstaaten bezahlt, noch müssen wir einen Rüffel des linkslastigen Presserats fürchten.

Mitschuld an Mord und Terror

Katars Emir Thani ist da. Er und seine Helfershelfer – in sagenhaftem Reichtum badend – fördern und machen sich mitschuldig an:  der Entführung der UN-Soldaten am Golan/Unterstützung der Terroristen in Mali/bei Al Shabab/bei Boko Haram/bei HAMAS/bei Al Qaida/bei IS/Verbindungsbüro für die Taliban in Doha. Dem größten muslimischen Märchenerzähler Deutschlands, Imam Benyamin Idriz, ist es gelungen, Katar als Hauptsponsor für sein Projekt einer Großmoschee auf 3 000 m² mitten in München zu gewinnen .Und wir können belegen. daß Moscheen keine Gotteshäuser im üblichen Sinne sind: Moscheen im “Haus des Kriegs”, wie die Länder von uns “Ungläubigen” genannt werden, sind Zentren der Planung des Dschihads, des Terrors und der Subversion.

Das alles möge im Hinterkopf behalten werden, wenn Merkel, Gauck und die Staatsmedien diesem Emir den roten Teppich in Deutschland ausrollen. MM

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