„Wem gehört der Osten?“ – Eine unsägliche Sendung des MDR

Von Peter Helmes (www.conservo.wordpress.com)

Es ist gedankenlos, aber üblich geworden, von „Ost- bzw. Westdeutschland“ zu reden, wenn gemeint ist: das Gebiet der alten Bundesrepublik Deutschland (West) und die „Neuen Bundesländer“ (Deutschland Ost). Kritiklos wird diese falsche Angabe von nahezu allen übernommen.MDR

Und ehe jetzt die antinationalen Reflexe eingeschaltet werden: Hier geht es nicht um Nationalismus oder gar Revanchismus. Hier geht es um verbürgte Rechte deutscher Bürger. Lesen Sie bitte den folgenden Offenen Brief meiner Leserin Karin Zimmermann, die selbst Heimatvertriebene ist. Sie klagt zu Recht über eine – gelinde gesagt – oberflächliche Sendung des MDR, eines Senders, der zu den Beitrittsgebieten, aber nicht zu „Ostdeutschland“ gehört. Frau Zimmermann schreibt:

„Wem gehört der Osten“     Ihre Sendung vom 30.06.2015, 22:05 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich kann mich nicht erinnern, je einen solch unqualifizierten Beitrag zu den Eigentumsverhältnissen im deutschen Osten gesehen zu haben. Da stimmte aber auch rein gar nichts. Schon die Bezeichnung der Sendung war unzutreffend.

Wenn Sie über die Eigentumsverhältnisse in den neuen Bundesländern berichten wollen, dann müssen Sie das auch so nennen. Das müssten Sie als „Mitteldeutscher Rundfunk“ auch können.

Wenn Sie aber schreiben: „Wem gehört der Osten?“, dann müssen Sie auch über die Eigentumsverhältnisse im Osten berichten. Was der Osten ist – auch das haben Sie offenkundig nicht gewusst – hätten Sie in Google finden können. Wie macht man das? Man gibt ein: „Der deutsche Osten“. Dann wird man informiert:

„Der Deutsche Osten ist ein Teil Deutschlands. Die Länder des Deutschen Ostens sind: Ost-Brandenburg, Pommern, Westpreußen, Danzig, Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland.“ (http://www.deutscherosten.de/).

Und weiter: „Während und nach dem letzten Krieg wurden die Bewohner dieser Länder bis auf geringe Reste planmäßig ausgetrieben. Ebenso verjagt wurden die Deutschen aus den deutschen Sprachinseln im Osten Europas. Im Ganzen verloren 19 Millionen Menschen ihre Heimat, bzw. ihre Wohnsitze, sofern sie aus West- und Mitteldeutschland vor dem Bombenterror nach Osten geflüchtet waren. Ca. drei bis vier Millionen Flüchtlinge fanden dabei den Tod. Viele starben durch Kälte, Hunger und Entkräftung. Viele wurden nach ausgesuchten Quälereien von den Vertreibern ermordet. Diese Verbrechen gegen das Menschenrecht und gegen das Völkerrecht sind bisher ungesühnt geblieben.“

Feierliche Erklärung aller Bundestagsfraktionen zu den Ostgebieten

Wenn Sie dann das begriffen haben, ist das schon die halbe Ladenmiete. Dann müssen Sie nur noch kombinieren, dass die vertriebenen 19 Millionen ja auch irgendwie Eigentum besessen haben müssen: Grundstücke, Häuser, Wertgegenstände, Gemäldesammlungen …

Was ist mit diesem Besitz geworden? Wer ist heute rechtmäßiger Eigentümer? Dazu hätte in der Sendung „Wem gehört der Osten“ etwas gesagt werden müssen.

Wenn man sich damit befasst, ist es gar nicht so schwer, dazu qualifizierte Aussagen zu machen. In http://www.der-deutsche-osten.de/ findet man z.B. die feierliche Erklärung aller Bundestagsfraktionen (außer der KPD) vom 13.06.1950 wie folgt:

„Gemäß dem Potsdamer Abkommen ist das deutsche Gebiet östlich von Oder und Neisse als Teil der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands der Republik Polen nur zur einstweiligen Verwaltung übergeben worden Das Gebiet bleibt ein Teil Deutschlands: Niemand hat das Recht, aus eigener Machtvollkommenheit Land und Leute preiszugeben oder eine Politik des Verzichts zu treiben.“

Weitere Aussagen zu den aktuellen Eigentumsverhältnissen

Sie hätten unschwer auch Aussagen zu den aktuellen Eigentumsverhältnissen finden können, wenn Sie sich z.B. mit der von der CDU-Fraktion veranlassten Untersuchung des Potsdamer Universitätsprofessors Dr. Eckart Klein vom 04.04.2005 befasst hätten.

Auch den „50 Thesen zur Vertreibung“ des in Genf lebenden „unabhängigen Experten für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung“, Prof. Dr. Dr. Alfred M. de Zayas, können eineindeutige Aussagen zu den Besitzverhältnissen des den Deutschen entzogenen Eigentums im Osten entnommen werden.

Neben dem Marburger Professor Dr. Dr. h.c. mult. Gilbert Gornig hat sich auch der niederländische Völkerrechtswissenschaftler Dr. du Buy in identischer Weise geäußert.

Also, Sie müssten es jetzt selbst sehen können: Zwischen dem, was Sie unter der Bezeichnung „Wem gehört der Osten?“ gebracht haben und dem, was Sie hätten bringen müssen, liegen Welten.

Wollen Sie es bei einer Folge-Sendung richtig machen: Ich helfe Ihnen gerne.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Zimmermann

(Vertriebene)

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