Kampf gegen die Ideologie des Terrors

Krieg auf allen Ebenen

(www.conservo.wordpress.com)

von Freddy Kühne *)

Im sogenannten “Kalten Krieg” zwischen “dem Westen” und dem “Warschauer Pakt” wurde der Krieg auf allen Ebenen geführt: auf der physischen, auf der psychologischen und der ideologischen Ebene.

Die physische Ebene wurde einerseits im militärischen Bereich, andererseits im wirtschaftlichen Bereich ausgetragen. Personelle, finanzielle und technologische Ressourcen wurden im militärischen Bereich so effizient und entschieden wie möglich aufgestockt und genutzt. Flankiert wurden diese Maßnahmen von “schwarzen Listen”, auf denen der Transfer von Personen, Know-How, Technologie und Waffen in den Bereich des Gegners untersagt war.

Die Ebene der Psychologie und der Ideologie wurde mit der Bestärkung der eigenen Identität des Westens und seinen Werten wie Freiheit (für die Menschen, ihre Meinungen, ihre Sprache, ihre wirtschaftlichen Entscheidungen, ihren Glauben usw.), Rechtsstaat und Demokratie gestärkt.

Es wurde Aufklärung über die Ideologie des Gegners (Marxismus, Stalinismus, Atheismus, Materialismus) – auch und vor allem im politischen Raum betrieben. Ich erinnere mich noch zu gut an die Fotos aus den

Geschichtsbüchern der Schulzeit, in denen die Nachkriegswahlplakate der CDU mit Slogans wie “Alle Wege des Marxismus führen nach Moskau” dargestellt waren.

Der Kulturraum des Westens konnte diese Herausforderung nur bestehen, weil er mit dem unbedingten Willen zur Selbstbehauptung diesen Kampf bereit war auf allen zuvor genannten und weiteren Ebenen entschlossen und kompromisslos zu führen.

Das Ergebnis war der der Zusammenbruch des Warschauer Pakts und – unter Mithilfe der politischen Bürgerbewegungen der Solidarnosc in Polen und der Montagsdemos in der DDR der Fall der Berliner Mauer.

Und nun halten wir inne, schließen die Augen und fragen nach, ohne eine direkte Antwort zu verlangen: Wie reagiert der westliche Kulturraum auf die Herausforderungen der Ideologie des radikalen politischen Islam und dessen nicht selten anzutreffender radikaler Ideologie, die – sich auf den Koran berufend – die Weltherrschaft des Islams anzustreben scheint?

Mit den Zielen des politischen Islams, mit seinen Diversifizierungen von wahabitisch , radikal sunnitisch (salafistisch) , schiitisch, radikal-schiitisch, alavitisch oder ismaelitisch habe ich mich als bekennender Israel-Fan seit Jahren gedanklich befasst, die unterschiedlichen Strömungen in Saudi-Arabien, Iran oder auch der Türkei und in Ägypten beobachtet.

Aufmerksam lauschte ich auch vor etlichen Jahren einem Telefongespräch eines neben mir im Zug sitzenden jungen muslimischen Mann: sein Erscheinungsbild ließ äusserlich nicht auf einen radikalen Mann schließen. Während des Telefonats hörte ich aber, wie er darüber sprach, dass “der Mahdi” bald kommen werde und man für die Erreichung dieses Zieles “alles tun” müsse und werde.

Was darunter zu verstehen ist, kann man sich nach den ganzen Terroranschlägen der Islamisten in London, Madrid, Amsterdam, Paris und in Amerika durchaus bestens vorstellen.

“Der Mahdi” ist hier im Übrigen das Schlüsselwort zu der dahinterliegenden islamischen Theo- bzw. Ideologie: die Lehre besagt, dass der “Mahdi” (eine Art Wiederkunft des Propheten Mohamed) erst dann kommt, wenn die Welt in Chaos versinkt, um sie sodann durch die Weltherrschaft des Islams zu befrieden. Und nun kommt der wahnsinnige und fatale Rückschluss der radikalen jungen Muslime: um die Ankunft des “Mahdi” und damit die Weltherrschaft des Islams zu beschleunigen – und damit neben der Eroberung West-Roms (Europa /USA) und der Vernichtung des neuen Ost-Roms (Moskau und die Länder der Orthodoxie) auch die Vernichtung Israels, welches sich ihrer Ideologie nach zu Unrecht im “Haus des Islams” (Dar Al Islam) Platz mach – braucht man ja halt “nur” Terror und Unfriede in die Welt exportieren.

Warum bringt der Ölreichtum keinen zivilisatorischen Fortschritte im Nahen Osten?

Diese Ideologie der Weltherrschaft des Islam wird sowohl von radikalen Wahabisten in Saudi-Arabien, von radikalen Schiiten im Iran, als auch von den extremistischen sunnitischen Muslimbrüdern in Ägypten und den ihr nahestehenden sunnitischen Islamisten der Türkei geteilt- wenn in mancherlei Hinsicht auch abgemildert.

Diese Ideologie ist der Grund dafür, dass sowohl der Ölreichtum Saudi-Arabiens als auch anderer arabischer Länder nicht zu zivilisatorischen Fortschritten, zu Stärkung von religiöser, ökonomischer und sozialer Ratio beiträgt.

Vielmehr tragen die Milliarden aus dem Ölgeschäft dazu bei, dass z.B. die Saudis Millionen in Rüstungseinkäufe in Europa tätigen, Millionen in den Einkauf in westliche Konzerne fließen, um so die wirtschaftspolitische Unabhängigkeit Europas zu unterlaufen und Europa in eine Abhängigkeit der islamischen Staaten zu bringen. Zugleich fördert Saudi-Arabien, aber wie inzwischen auch bekannt die türkische Regierung mittels Waffenlieferungen an den IS, aktiv den Terror und damit Instabilität, die via Flüchtlingsströme nach Europa auch das strategische Ziel der “Eroberung West-Roms” bezwecken.

Aus diesem Blickwinkel heraus wird deutlich, warum Saudi-Arabien nicht einen einzigen Flüchtling aufnimmt, sondern im Gegenzug lieber Millionen von Euro für den Bau von Moscheen und radikalen islamistischen Schulen wie die in Bonn bereitstellen will.

Westliche Politiker haben bislang diese ideologisch-politisch-finanziellen Zusammenhänge nicht gesehen oder sehen wollen: sie sitzen weiterhin in ihrem selbstgestrickten ideologischen Wolkenkuckucksheim “Wir haben uns alle lieb und schaffen das”. Sie ignorierten und ignorieren noch immer – vor allem Personen wie die deutsche Kanzlerin – dass es sich hier um eine ideologische Herausforderung für das gesamte nächste Jahrhundert handelt – ähnlich der Herausforderung zwischen dem christlich-kapitalistischen Westen und dem des atheistisch-materialistisch-sozialistischen Warschauer Pakts.

Wer diese Herausforderung des 21. Jahrhunderts einfach durch Selbstbelug und Selbstbetrug in Luft auflösen will , frei nach dem Motto “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt” , der ähnelt denjenigen, die vor dem zweiten Weltkrieg mit Appeasement und Selbstbetrug hofften, dass der national-sozialistische Diktator Hitler sich mit der Einverleibung Sudetenlands und dem Anschluss Österreichs zufrieden gibt.

Unterschätzung des Gegners war im Laufe der Geschichte immer schon der Hauptgrund für verheerende Niederlagen – denken wir nur an die Sage von Troja…

Eine selbstzufriedene und übersteigerte Hybris allerdings ist uns Deutschen auch noch nie bekommen. Daher müssen wir uns vor den Extremen hüten. Extreme wie die Massenvernichtung von Minderheiten dürfen sich niemals wiederholen. Allerdings dürfen wir auch nicht ins Gegenextrem “Offene Grenzen, finanzielle und soziale Hilfen für Alle” verfallen: Dieses Gegenextrem führt ebenso in die finanzielle, soziale und kulturelle Katastrophe.

Der Kampf gegen den politisch radikalisierten Islam ist eine genauso extreme Herausforderung, wie es der Kampf gegen die Ideologie von Marx, Feuerbach und Hegel unter der Ägide von Lenin und Stalin und dem Sowjetreich waren.

So, wie dieser Kampf auf allen Ebenen – physisch, psycholgisch (personell, finanziell, militärisch, wirtschaftlich)und ideologisch geführt werden musste, um die Herausforderung zu bestehen, genauso muss der Kampf gegen die politische Ideologie des Islam geführt werden.

Es nützt dabei nichts, hier mit Halbherzigkeiten und Selbstbetrug die Zusammenarbeit mit solchen Regimen wie in Saudi-Arabien, Iran oder der islamistischen AKP in der Türkei fortzusetzen (so wie es die Linie der Kanzlerin ist) – zumindest nicht dann, wenn diese Regime durch Bekämpfung von Menschenrechten und Minderheiten wie in der Türkei und weltweiter Finanzierung von Terror, sowie von Bauten radikaler islamistischer Lehrstätten wie durch Saudi-Arabien klar erkennbar die Ausbreitung des radikalen-politischen Islams mit dem Ziel der Weltherrschaft anstreben.

Wer diese Zusammenarbeit mit der AKP beispielsweise fortsetzt, der macht sich mitschuldig auch an der Verfolgung der Kurden, der Inhaftierung von Oppositionellen und frei denkenden und schreibenden Journalisten in der Türkei. Der macht sich aber auch mitschuldig an der Ausbreitung des radikalen politischen Islams und der weiteren Ausbreitung von Terror.

Wer die Freiheit, Heimat, Traditionen und Kulturen Europas und Deutschlands erhalten will, der muss gegen die Ideologie des radikalen politischen Islam ebenso entschieden einschreiten, wie seinerzeit gegen den sowjetischen Kommunismus. Einer Frau, wie Frau Merkel, die diesen Kampf niemals geführt hat, sondern die stattdessen durch Anpassen und Mitläufertum in der DDR glänzte, dürfte eine solche Sichtweise wohl kaum einleuchten und verständlich zu erklären sein. (Quelle: http://99thesen.com/2015/11/28/kampf-gegen-die-ideologie-des-terrors/)

*) Freddy Kühne betreibt das Blog 99 Thesen, Christlich liberal konservatives Blog (http://99thesen.com/)

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28.11.2015

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