Hände – nicht geschüttelt, aber auch nicht berührt

(www.conservo.wordpress.com)

Von Thomas Böhm *)

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Einst gehörte der „Tagesspiegel“ zu den Zeitungen, die man lesen konnte, ohne politischen Ausschlag zu bekommen. Diese Zeiten sind aber längst vorbei, inzwischen scheinen die Taliban oder irgendeine andere Islam-Truppe dort das Ruder in die Hand genommen zu haben, wird jede Redaktionskonferenz bestimmt kniend und gen Mekka ausgerichtet.

Diese These könnte ein neuer Beitrag des Autoren Jost Müller-Neuhof belegen. Er schreibt:

Die Handschlagsfälle häufen sich. In der Schweiz wurden zwei muslimische Schüler amtlich verpflichtet, ihrer Lehrerin die Hand zu geben. In Schweden musste ein gläubiger Politiker zurücktreten, weil er einer Journalistin die Hand verweigerte. Die CDU-Politikerin Julia Klöckner ließ einen Termin platzen, weil ein Imam ihr nicht die Hand reichen wollte. Jetzt zeigt ein Berliner Imam eine Lehrerin an, weil sie beim Elterngespräch vergeblich die Hand ausgestreckt und sich empört hat. Es wird Leute geben, die in solchen Streitigkeiten den Untergang des Abendlands erkennen. Sie haben recht.

Der Westen hat es, dank Aufklärung, bisher ganz gut hingekriegt mit der Vernunft. Jetzt droht sie, abhanden zu kommen. In welche Feudalgesellschaft wollen wir zurück, in der als falsch empfundene Grußrituale Sanktionen nach sich ziehen sollen? Weshalb sollten Männer, egal welchen Glaubens, gegen ihren Willen gezwungen werden, fremde Frauen anzufassen? Wir leben in einem freien Land, in dem sich Körperkontakt einvernehmlich vollzieht oder gar nicht. Der letzte Staat, in dem Händeschütteln zur Doktrin gehörte, war die DDR. Er hatte ein verdientes Ende. (http://www.tagesspiegel.de/berlin/handschlag-konflikt-an-berliner-schule-warum-sollten-maenner-gezwungen-werden-fremde-frauen-anzufassen/13779774.html)

Warum widert der Autor diese freundliche Geste eigentlich so an? Was hat er gegen diesen Körperkontakt? Es gab wahrlich schlimmere Begrüßungszeremonien:

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Händeschütteln durch den Hitlergruß ergänzt, der seinerzeit als der „Deutsche Gruß“ galt…(Quelle: Wikipedia)

Aber Herr Müller-Neuhof ist kein Dummer. Er weiß genau, was dahinter steckt, wenn ein Islam-Stratege den Handschlag bei einer Frau verweigert. Es ist eine herabwürdigende Geste, die religiös motiviert ist und als Zeichen der Missachtung unserer Kultur gedeutet werden kann und wahrscheinlich auch so gedacht ist:

Bereits im Neuen Testament wird im Brief des Paulus an die Galater (ca. 50 n. Chr. verfasst) erwähnt, dass Paulus beim Abschied in Jerusalem die „rechte Hand der Freundschaft“ gereicht wurde. Dies weist darauf hin, dass bereits in der griechisch-römischen Zeit die Tradition des Händeschüttelns bekannt war. Auch auf römischen Münzen lässt sich das Händeschütteln als Symbol der Eintracht wiederfinden…(Quelle Wikipedia)

Was also die Christen eingeführt haben, kann von Anti-Christen natürlich nicht akzeptiert werden und da diese sich hier mittlerweile wie die Herren im Hause aufführen dürfen und sie, wenn man ihnen den kleinen Finger reicht, auch gerne mal die Hand abschlagen, ist klar, dass die freundlich gesinnten, höflichen, eben gut erzogenen Frauen in unserer Gesellschaft auch beim Kennenlernen das Nachsehen haben.

Aber vielleicht täusche ich mich auch in meinem islamophoben Wahn und der Autor ist nur um die Sicherheit unserer Frauen besorgt. Vielleicht hat er ja nur den weisen Rat von Frau Reker verinnerlicht und hält eine Armeslänge für sicherer als das Händeschütteln, das bei dem einen oder anderen Strenggläubigen doch falsche Hoffnungen wecken könnte.

Vielleicht hat diese Abwehrhaltung auch einen ganz trivialen Grund. Wir lesen bei Knigge:

Wer zu feuchten Händen neigt, tut gut daran, seine Hand vor dem Schütteln unauffällig zu trocknen. Mag ein nervöses Erröten noch als sympathisch durchgehen, tut es der schweißnasse Händedruck leider nicht… (http://www.geniale-tipps.de/gesellschaft/allgemein/handschlag-knigge-regeln.html)

Und wir wissen ja: Wer Übles im Schilde führt, der bekommt leicht feuchte Hände.

Aber egal. Eins ist gewiss: Das Problem könnte man sozusagen mit einem „Handschlag“ lösen: Statt den Islam-Strategen die Hände schütteln zu wollen, sollte frau ihnen einfach einen Satz hinter die Löffel geben.

Das würde dem weiblichen Geschlecht zwar keine neuen Freunde aber immerhin Respekt einbringen.

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*) Der Berufsjournalist Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und ständiger Kolumnist bei conservo
http://www.conservo.wordpress.com   27. Juni 2016
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