Großbritanniens Theresa May´s “Big Society” und das Unbehagen

(www.conservo.wordpress.com)

von floydmasika *)

„Ein gewisses Unbehagen“gb

Großbritanniens EU-Austritt machte zunächst die Konservativen (Tories) glücklich, und Premierministerin Theresa May verstand es, sich an die Spitze der neuen Welle zu setzen, obwohl sie sich zuvor skeptisch gegeben hatte. Jetzt titelt der Economist „Theresa Maybe“. Zu Neujahr hielt May eine Ansprache über warm-wirr-wohlfeile Wohlfühlvisionen („Shared Society“ statt Camerons „Big Society“), die unter den eigenen Leuten für ein gewisses Unbehagen sorgen. Dazu trug auch der Abgang des britischen EU-Botschafters Ivan Rogers bei, bei dessen pessimistischen Berichten aus Brüssel es schwer zu sagen war, wie viel von dem Pessimismus einfach den realistischen Einschätzungen eines Kenners und wie viel der womöglich zwanghaft-bunten EU-Freundlichkeit und Brexit-Ablehnung des Mannes geschuldet war. Der Vergleich von May mit Merkel ist alt. Gerade die deutschen EU-Binnenmarkt-Enthusiasten und Brexit-Gegner lancierten diesen Vergleich sehr früh, um damit die Botschaft zu verbinden, dass Theresa May ähnlich wie Angela Merkel sich gegenüber den großen globalen Wirtschaftsinteressen „pragmatisch“ (d.h.konformistisch) verhalten werde.

Peter Helmes – siehe: https://www.conservo.blog/2017/01/13/grossbritanniens-theresa-may-die-merkel-kopie/ – glaubt auch an diese Ähnlichkeit, die uns wieder unwillkürlich an viel diskutierte Erfahrungen der letzten Zeit denken lassen mag, wonach das weibliche Geschlecht tendenziell die bessere Hälfte der Familie, aber nicht des Staates ist. Um solche Gedanken auf ein Individuum wie Theresa May übertragen zu wollen, geben die bisherigen Erfahrungen aber wohl nicht genug her. Zur Beurteilung der Lage können die folgenden Videos helfen.

  • Brexit-Central-Sprecher erklärt, warum jetzt genau der richtige Zeitpunkt für den Rücktritt des EU-Botschafters gewesen sei:
  • EU-Botschafter Ivan Rogers sah sich nicht im Stande, seine Aufgabe wie vorgesehen bis Herbst gut zu erfüllen. Ein vertrauensvoller Draht nach London fehlte.  Souveränist Nigel Farage und Europäist Nick Clegg machen jeweils auf ihre Weise deutlich, dass der ideologische Graben zwischen beiden Lagern die Zusammenarbeit erschwert haben könnte.
  • Die Neujahrsbotschaften von Theresa May tragen zu einem Klima der Verunsicherung bei:
  • Theresa May und Analysten rücken die Stimmungsmache zurecht.
  • (Quelle: https://bayernistfrei.com/2017/01/13/theresa-merkel/)
  • www.conservo.wordpress.com   13.01.2017 
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