Geht im Abendland endgültig die Sonne unter? Straßburg baut die größte Moschee Europas

(www.conservo.wordpress.com)

Von Alex Cryso

Über 500 Moscheen und islamische Zentren gibt es alleine im ehemaligen Musterländle Baden-Württemberg. Besonders die zahlreichen Gutmenschen unter den Häuslesbauern wird es bestimmt freuen, dass man für das größte Moscheeprojekt Europas bald nur noch über den Rhein rüber muss: Im französischen Straßburg entsteht derzeit ein islamischer Gebetstempel, bei dem im Gegenzug zu den pfennigfuchsenden Schwaben an nichts gespart werden soll: Rund 32 Millionen Euro kostet der neue Prunkbau, der Platz für mehrere tausend Muslime bieten. Potential ist genügend vorhanden: Etwa 135.000 türkisch-stämmige Menschen leben derzeit im Großraum Straßburg. „Eyyup Sultan“ lautet der Titel des Bauprojektes, das über zwei jeweils 36 Meter hohe Minarette verfügt. Enthalten sein sollen zudem ein Restaurant, eine Bibliothek, ein Forschungszentrum sowie ein Museum über die Geschichte des Islams in Frankreich.

Weil der Bau finanziell in Schlingern geriet, bezuschusste die grüne Bürgermeisterin Jeanne Barseghian weitere 2,5 Millionen Euro und musste sich herbe Kritik gefallen lassen, radikale Islamisten zu unterstützen. Selbst der umstrittene französische Staatspräsident Emanuel Macron beanstandete die direkte Einflussnahme durch sein türkisches Pendant Recep Tayyip Erdogan, untersteht die künftige Moschee doch dem direkten Einfluss der als antisemitisch bekannten Politorganisation Milli Görüs. Diese war aufgrund ihrer radikal-militanten Tendenzen selbst in der Türkei verboten, bis Erdogan die Macht ergriff.

Bereits 2015 trat Erdogan vor etwa 12.000 Türken in Straßburg auf, nun wird die Landnahme per Moscheebau erweitert. Wie immer dient alles nur der Zusammenführung der Völker, der Toleranz und der Vielfalt, wer´s selbst jetzt noch glaubt: „Mit Euren Spenden bauen wir am Zusammenleben aller“, ist auf einem Plakat an der Außenmauer des Rohbaus zu lesen. An blumiger Rhetorik mangelte es den Moslems ja noch nie und auf Französisch klingt sowas sicher ganz besonders schön. Auf der anderen Seite der Eyyup Sultan befindet sich übrigens die Parteizentrale der Saadet Partisi, welche an der europäischen Führungsmacht der Türkei arbeitet und eine islamische Ordnung in allen Lebensbereichen anstrebt. Wie sich doch manchmal eines zum anderen findet…

Mittlerweile ist das Projekt sogar im Pariser Regierungszentrum verschrien. Im Angesicht der Präsidentschaftswahlen im April nächsten Jahres und dem derzeitigen Umfragetief Marcons ist jedoch zu befürchten, dass dieser seiner stärksten Konkurrentin, der national-konservativen Vorkämpferin Marine LePen, auf diese Weise das Wasser abgraben will. Dabei nicht zu vergessen ist allerdings der rechte Shootingstar Eric Zemmour, den manche schon als „Donald Trump Frankreichs“ bezeichnen, weil er sich gegen den Feminismus, die Zuwanderung und die Klimahysterie positioniert. Straßburgs konservative Bürgermeisterin Fabienne Keller, welche die Elsass-Kommune von 2001 bis 2008 lenkte, sagte hingegen einst, man hätte den Islam – oh Wortspiel – lediglich „aus den Kellern holen wollen“: Die hygienischen Zustände in den Hinterhofmoscheen waren mangelhaft, außerdem seien die politisch-religiösen Vorgänge dort kaum noch zu kontrollieren gewesen. Einmal mehr wird leider deutlich, wie schnell sich das Blatt wenden kann, ist doch befürchten, dass Erdogan direkten Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen üben wird.

Alex Cryso

Links:

https://www.derstandard.de/story/2000125477184/streit-um-moschee-grossbaustelle-in-strassburg

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.umstrittener-moschee-bau-in-strassburg-mehr-als-eine-glaubensfrage.5755e48a-21db-425b-af7a-d1f1cd582917.html

(www.conservo.wordpress.com)

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