Wahlkampf à la Mohammed: Nur ein toter Christ ist ein guter Christ!

Alex Cryso

Immer wieder lohnt der Blick in solche Länder, wo der Islam längst die überlegene Mehrheit erreicht hat. So zum Beispiel das asiatische Malaysia, wo die Muslime bereits 2013 etwa 61,3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten. Bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 32,4 Millionen Menschen kann man sich gut vorstellen, welch verheerenden Einfluss auf Politik und Gesellschaft man dort tagtäglich zu spüren bekommt.

Als am 19. November diesen Jahres die Parlamentswahlen stattfanden, wurden erneut die Christen und Andersdenkende zu den Hauptopfern gemacht, um die Wähler zu beeinflussen. Denen zu drohen, sie kämen „in die Hölle“, wenn sie für etwas anderes als die Islamische Partei Malaysias (PAS) stimmen, ist nicht nur zutiefst mittelalterlich, sondern auch eine Einschüchterung, die bei einer solchen Dominanz durchaus ernst zu nehmen ist.

Christen und Juden, Putschisten gegen Mohammed!

Schon alleine die Abkehr vom Islam wird innerhalb der PAS als Hochverrat gewertet. Ein Schauspieler, der Wahlkampf für die besagte Partei betrieb, forderte sogar öffentlich, die Feinde des Islam („Kafir harbi“) abzuschlachten. Der Koalitionspartner der PAS, die so genannte Perikatan Nasional (PN) brachte unterdessen ein Video heraus, im der Vorsitzende Muhyiddin Yassin die Verschwörungstheorie aufstellte, die Christen in Malaysia würden mit den Juden kooperieren, um das Land zu verchristianisieren.

Ein angeblicher „Christianisierungsprozess“ wurde mit den Worten „sehr gefährlich“ und einer „langfristigen Strategie“ gleichgesetzt. Der Rat der Kirchen in Malaysia (CCM) distanzierte sich nicht nur von diesen Aussagen, man befürchtete auch ethnische wie religiöse Spannungen und soziale Konflikte dadurch. Eine Religionsfreiheit wie hier in Deutschland findet im islamisierten Malaysia also schon lange nicht mehr statt. Dennoch wird befürchtet, dass es auch nach den Wahlen zu Hetze, Verfolgung und Diskriminierung von Andersdenkenden kommen wird.

Sogar eine drastische Verschlechterung der bisherigen Situation ist zu befürchten. Genauso wie Maßnahmen, die sich gezielt gegen Christen, Juden und andere Nicht-Muslime richten. Zwar konnte die PAS die Wahlen nicht gewinnen, hat aber als einzelne Partei die meisten Sitze im Parlament. Im globalen Christen-Verfolgungsindex nimmt Malaysia derzeit den 50. Platz ein.

Nur die Scharia bewahrt vor der Hölle… oder so!

Schon im letzten Jahr war von Gesetzesreformen die Rede, welche die Scharia noch stärker in den Vordergrund rückt während Andersgläubige immer mehr zur rechtlosen Minderheit erklärt werden. Das kann bei erhöhten Geldstrafen anfangen und bei 30 Jahren Haft für eine mögliche Apostasie („Abfall vom Islam“) enden. Der Gesetzesentwurf wurde zwar schon 2021 in die Wege geleitet, wird jedoch bereits in vielen Teilen des Landes praktiziert. Eine akute Gefahr des Gesetzesmissbrauchs durch die Scharia-Wächter besteht außerdem. Die Gestapo lässt schön grüßen.

Malaysia als weiteres Taliban-Land ist daher fernab jeglicher Illusion. Folter, die Amputation von Körperteilen und auch die Todesstrafe könnten weitere dramatische Folgen des neuen Gesetzesentwurfes sein. Malaysia entwickelt sich immer mehr in die Richtung eines theokratischen Staates, wo der Islam als Religion die alleinige Staatsgewalt bestimmt und die klassisch demokratischen Grundsätze nicht mehr gelten. Vor allem in den letzten drei Jahrzehnten haben die Entwicklungen enorm an Fahrt aufgenommen.

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