Olaf Scholz: Dritter Weltkrieg würde die saftigen Früchte der Ampel vernichten!

Michael van Laack

Gestern war es mir vergönnt, mit dem Nachfolger der letzten Verteidigerin der freien Welt ein Gespräch zu führen. Olaf Scholz beantwortete alle Fragen ebenso geduldig, wie ich auf das Ende der jeweiligen Antwort wartete.

conservo: Hochverehrter Herr Bundeskanzler… Sorry sie sind ja gar nicht der Bundespräsident – Also noch mal von vorn. Das schneiden wir bitte raus! – Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, wir freuen uns sehr, dass Sie sich in diesen tagen, in denen sie vermutlich wichtigeres zu tun haben, als einem unbedeutenden Blog ein Interview zu gewähren, dennoch die Zeit für uns nehmen, um einige Klarheiten zu beseitigen.

Scholz: Nein, das ist schon in Ordnung. Es läuft ja fast alles wie von selbst. Meine Minister haben den Laden im Griff und wenn es mal nicht ganz so gut funktioniert, greife ich bekanntlich stets zeitnah und mit klaren Worten ein.

conservo: Zeitnah…? OK, lassen wir das! – Beginnen möchte ich mit dem für die deutsche Öffentlichkeit aktuell wichtigsten Thema…

Scholz: Mit der Gendergerechtigkeit oder der Freigabe von Cannabis?

conservo: Fast richtig, Herr Bundeskanzler. Mit dem Ukrainekonflikt, den Panzerlieferungen und dem bestreben nicht Kriegspartei zu werden. Was macht Sie so sicher, dass Putin sich Ihrer Sichtweise anschließen wird, Deutschland werde nicht zur Kriegspartei, wenn wir mehr und mehr und vor allem wirkmächtigere Waffensysteme liefern? Immerhin hat Frau Baerbock…

Baebock ist genau die Richtige

Scholz: Och nee, nicht schon wieder das Thema Annalena. Feministische Außenpolitik hinterlässt bekanntlich immer Kollateralschäden. Wir sollten uns auf das Wesentliche konzentrieren. Putin hat diesen auch in weiten Teilen meiner Partei hinter vorgehaltener Hand als militärische Spezialoperation bezeichneten Krieg begonnen. Basta! Wir helfen der Ukraine bei ihrer Verteidigung und Panzerlieferungen sind vom Völkerrecht in diesem Fall gedeckt.

conservo: Das ist richtig, Herr Scholz. Aber Sie und die anderen beteiligten Regierungschefs erklären auch immer wieder zurecht, dass Putin das Völkerrecht bricht. Nennen Sie mir bitte einen Grund, warum er also akzeptieren sollte, dass Sie Ihre Entscheidungen mit dem Hinweis auf das Völkerecht rechtfertigen?

Scholz: Ja, da wäre z. B…. Mist, das habe ich jetzt ausnahmsweise vergessen. Könnten wir nicht über etwas anderes sprechen? Mir geht diese ganze Völkerrechtsgesülze mittlerweile auf die Nerven. Obwohl… dann fragt mich wenigstens niemand mehr nach meinen Erinnerungslücken bei bestimmten Bankgeschäften. Sie doch auch nicht, oder?

Conservo: Nein, das mache ich nicht. Bringt ja auch keine neuen Erkenntnisse – Also dann eine andere Frage: Wie hoch schätzen Sie die Gefahr ein, dass es zu einem 3. Weltkrieg kommt?

Scholz: Das lässt sich in Prozenten nicht so wirklich sagen. Wichtig ist mir aber, zu betonen, dass es nicht dazu kommen darf.

Dritter Weltkrieg wäre verheerend, weil…

conservo: Weil es dann Millionen Tote in Europa geben könnte?

Scholz: Nein, weil wir schlicht und einfach nicht in der Lage sind, uns länger als zwei Tage zu verteidigen. Man stelle sich vor, welche Auswirkungen das auf das beste Deutschland alle Zeiten hätte. Die Ampel könnte ihr wichtigen Vorhaben nicht mehr verwirklichen. Viele Neubürger, die seit 2015 unsere Kultur bereichert, den Arbeitsmarkt gestärkt, für einen massiven Geburtenanstieg gesorgt und so die Rente über 2050 hinaus gesichert haben, würden ihre neue Heimat fluchtartig verlassen. Auch bekämen wir kein 49-Euro-Ticket, wenn russische Panzer über deutsche Straßen rollen würden.

Die Energiewende wäre erledigt, die A… A… – Sorry, aber scheue mich, diesen Gedanken auszusprechen – die A… tomkraftwerke würden weiterlaufen und neue gebaut, North Stream repariert, irgendwann müssten auch Düsseldorf und Köln den Braunkohlebaggern weichen, alle Windräder würden dem Erdboden gleichgemacht und viele Solarflächen auf Feldern und Hausdächern sich nie wieder grell im Licht der Sonne spiegeln, weil sie abgetragen würden.

Zudem sähen wir keine LGBT-Flaggen mehr vor öffentlichen Gebäuden, die CSD-Paraden mit öffentlicher Kopulation in den jeweiligen Stadtparks würden Vergangenheit angehören, die Clans aus den ihnen angestammten Stadteilen vertrieben, niemand dürfte mehr vor einer Mannschaftssportveranstaltung vor dem edlen Verbrecher George Floyd knien und ich müsste in die Schweiz ins Exil gehen, weil da bekanntlich die meisten meiner Koffer stehen.

Wer braucht schon das Volk?

conservo: Ist das jetzt nicht doch eine ganz doll rotgrün gefärbte ideologische Brille, durch die Sie die Situation betrachten? Vor allem aber: Interessiert Sie das Schicksal der Menschen nicht? Zumindest haben Sie in Ihrer langen Aufzählung nicht erwähnt, dass sich Deutschland unter Putins Fremdherrschaft in eine Diktatur verwandeln und abweichende Meinungen unter Strafe gestellt würden, die Orthodoxie als Staatskirche in allen politischen fragen an der Seite der Regierung stünde und der von Ihnen immer wieder geforderte „Kampf gegen rechts“ von hakenkreuztätowierten Wagnersöldnern ad absurdum geführt werden könnte?

Scholz: Ach wissen Sie… die Bürger… Ja, OK, sie sind nun mal da. Aber sie sind nicht systemrelevant. Und ich sag mal so… also zu dem, was Sie da gerade zuerst beschrieben: Die Unterdrückung abweichender Meinungen ist ja jetzt nichts wirklich Schlimmes, wenn es „unserer Demokratie“ dient, oder? Hat sich doch während der Pandemie voll bewährt! Und die Kirchen? Mein Gott, die verlieren seit Jahren durch Mitgliederschwund und den Zuzug von Andersgläubigen an Relevanz und sind doch auch jetzt schon voll auf der Seite des Syst… äh, der Bundesregierung.

Was den Kampf gegen rechts betrifft: Wissen Sie, im Gegensatz zu Nancy [Faeser] weiß ich doch schon lange, dass wir mit denen eigentlich keine Probleme haben. Uns nervt halt nur dieses ganze konservativ-patriotische Gefasel von Werten und Abendland, von Moral und Nächstenliebe. Das passt doch nicht zur demokratisch-sozialistischen Zukunftspolitik der Ampel. Und hat übrigens auch der Angela [Merkel] nicht gepasst. Deshalb habe ich, mal so nebenbei bemerkt, auch keine Angst vor der CDU. Die bleibt weiter auf Linie.

Also, alles läuft aktuell perfekt! Deshalb will ich keinen Dritten Weltkrieg und auch keinen Akt setzen, der einen Kriegseintritt bedeuten könnte. Oder glauben Sie wirklich, ich hätte solange nichts oder immer nur häppchenweise entschieden, weil ich ein Zauderer und Zögerer bin? Nein, ich denke das alles wie Jörg [Meuthen] vom Ende her. Je früher Putin eine Handhabe hat, uns in den Krieg zu ziehen, umso mehr Legislaturperiode bleibt noch übrig. Und die will ich auf jeden Fall bis zum letzten Tag vor der nächsten Bundestagswahl auskosten. Danach gehe ich auch gern ins Exil. Denn dann habe ich ein Werk geschaffen, dass sich für Putin zu zerstören lohnt. Bis jetzt hat sein Dekadenzgeschwätz noch keinen realen Bezug zu unserer Politik. Aber das kommt noch. Wie auch immer… Eine Legislaturperiode als Kanzler aller, die sich in Deutschland aus welchem Grund auch immer wie zu Hause fühlen, will ich mir auf jeden Fall gönnen.

Zum Schluss ein Lob aus berufenem Munde

conservo: Ja… Äääh… danke für das Gespräch, Herr Bundeskanzler. Eigentlich hatte ich hier noch ein paar Fragen auf dem Zettel, aber irgendwie haben Sie indirekt schon alles beantwortet.

Scholz: ich danke Ihnen, Herr van Laack. Falls Sie mal wieder in der Nähe sind und Zeit haben, schauen Sie gern hier im Bundeskanzleramt vorbei. Ich schätze so geduldige und regelmäßig mit dem Kopf nickende Journalisten wie Sie sehr; vor allem, wenn sie Fragen stellen, die es sich zu beantworten lohnt.

Hinweise

Das Interview dauerte fünf Stunden und 43 Minuten. Ich habe darauf verzichtet, die Sprechpausen des Bundeskanzlers – oft auch mitten im Satz – eigens kenntlich zu machen, um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen.

Nach dem Gespräch hat sich Christine Lambrecht, die aktuell viel Tagesfreizeit hat, auf Bitten des Bundeskanzlers gemeinsam mit ihrem entgegen anderslautender Gerüchte noch nicht entlassenen Medienberater und ihrem Sohn den Interviewmitschnitt angehört, nicht verstanden und deshalb in seinem Auftrag autorisiert.

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