Wer gibt Ihnen das Recht, die AfD zu verteufeln…?

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

DEN ETABLIERTEN PARTEIEN INS GEDÄCHTNIS: ERKENNE DICH SELBST! DAS BIST DU!

Über den Umgang mit demokratischen Parteien

Kein Geheimnis: Ich bin kein Mitglied der AfD, aber ebenso ein Konservativer. Gerade deshalb reagiere ich ausgesprochen empfindlich auf Versuche, andere konservative Parteien und Bewegungen (wie die AfD) in die rechtsextreme Ecke zu stellen.

Meine Person sollte hier eigentlich nichts zur Sache tun. Angesichts der unqualifizierten Angriffe auf die AfD halte ich aber mit meiner persönlichen Sicht nicht zurück:

Es ist unmöglich und für mich überhaupt nicht vertretbar, daß Vertreter „etablierter“ Parteien eine demokratische und zugelassene Partei mit Attributen brandmarken, die eigentlich Gegnern unserer freiheitlich-demokratischen Ordnung zukommen müßten.

Als freier Bürger schaut man fassungslos auf die Hatz, mit der Anhänger der AfD verfolgt und gejagt werden. Als ein Mensch, der inzwischen 58 Jahre politisch engagiert ist, schäme ich mich für diese Vorgehensweise.

Natürlich muß man den Zielen und Äußerungen der AfD nicht generell oder in einigen Punkten zustimmen. Aber wenn man anderer Meinung ist, sollte man diese im fairen Diskurs diskutieren können.

Diesen Diskurs verweigern weite Teile der etablierten Parteien – ein erbärmliches Zeugnis von Diskussionskultur!

Nun mag man das alles noch als politische Scharmützel abqualifizieren. In der causa AfD geht es aber nicht (nur) um Scharmützel, sondern um Vernichtung: die Vernichtung eines unbequemen politischen Gegners, inklusive der Vernichtung von menschlichen Existenzen – von Personen, die sich für die Ziele der AfD einsetzen. Sie werden verteufelt, geschädigt, verletzt und gejagt.

Das alles hat mit einer demokratischen Auseinandersetzung nichts zu tun, sondern ist eine Abwehr anderer Meinungen mit teuflischen Mitteln.

Ich verstehe durchaus, daß sich jemand meldet, der – obwohl selbst nicht aktiv – von der Hatz gegen den eigenen Ehemann betroffen ist.

  • Wer unter den Gegnern der AfD denkt einmal darüber nach, was die Jagd auf die AfD-Funktionäre für deren Familien bedeutet?
  • Wer schützt deren Kinder, die ohne Schutz dem Haß der Andersdenkenden ausgesetzt werden?
  • Wer kann nachweisen, daß die Jagd auf die AfD damit begründet werden kann, die freiheitlich-demokratische Ordnung sei durch die AfD gefährdet?

Auf solche Fragen wird es keine Antwort seitens der „Etablierten“ geben. Deshalb verstehe ich durchaus, daß die Ehefrau des rheinland-pfälzischen AfD-Landesvorsitzenden die „rote Karte“ zeigt.

Hier ist ihr Text:

*****

Offener Brief an den Landtagspräsidenten Hendrik Hering (SPD), Rheinland-Pfalz.

von Claudia Junge, AfD-Mitglied

Mit klopfendem Herzen und unsagbar wütend habe ich in der Allgemeinen Zeitung vom Wochenende gelesen, dass Sie die Alternative für Deutschland (AfD) als „richtig gefährlich“ brandmarken. Als Mitglied einer demokratischen Partei und Ehefrau von AfD Landeschef Uwe Junge kann ich nun nicht mehr schweigen.

Ich habe es satt, mich als Mitglied von Ihnen und Ihresgleichen beschimpfen zu lassen. Bürger, die Veranstaltungen der AfD besuchen wollen, werden abgedrängt und verprügelt, AfD Politiker werden zusammengeschlagen, ihre Autos und Häuser mit Farbe besprüht, Fenster werden eingeschlagen, ja sogar an Häuser Feuer gelegt. Die Privatadressen von AfD-Mitgliedern werden veröffentlicht und ihre Kinder werden in der Schule isoliert, eingeschüchtert und genötigt. Wirte, die der AfD Räume für Veranstaltungen zur Verfügung stellen, werden bedroht und ihre Immobilien beschädigt.

Nicht die AfD ist gefährlich, sondern Menschen wie Sie, Herr Hering, Menschen, die ein solches Verhalten billigen oder unterstützen.

Dazu gehören auch hohe Kirchenvertreter und Funktionäre der SPD und der Grünen, der Linken sowie der Gewerkschaften.

AfD-Mitglieder und Wähler zünden keine Autos an, brechen keine Kiefer und beschädigen kein Eigentum. Wir sagen, was uns stört und was wir besser machen wollen. Von uns geht keine Gewalt aus.

Der Brandanschlag auf mein Auto und unser Haus sowie der Überfall auf meinen Mann veranlasste Sie und Ihre Genossen nur zu einem müden Telefonanruf. Eine öffentliche Stellungnahme oder gar ein Thema im Parlament – Fehlanzeige. Der obligatorische Blumenstrauß im Krankenhaus verbunden mit Genesungswünschen an meinen Mann – Fehlanzeige. Stattdessen feuern Sie mit Ihren Aussagen – Ihr Parteigenosse Herr Schweitzer steht Ihnen da in nichts nach – die Aktivitäten der Linksextremen an. Sie gießen Öl ins Feuer, statt Alarm zu schlagen, weil Sie nicht sehen wollen, dass es in unserem Land bereits an allen Ecken brennt. Wie lange wollen Sie das noch tun? Was muss noch passieren, ehe Sie und das Parlament sich von diesen politisch motivierten Straftaten distanzieren? Wann haben Sie vor, Ihrer Bestürzung öffentlich Ausdruck zu verleihen? Muss es erst Tote und Schwerverletzte geben? Wenn dies eintrifft, dann haben auch Sie sich mitschuldig gemacht. Das kann dann auch Ihre Ministerpräsidentin Dreyer nicht mehr weglächeln.

Wissen Sie, wie das ist, wenn man sich in seinem Haus nicht mehr sicher fühlt? Wenn man sich mit Freunden und Familie nicht mehr öffentlich treffen kann, weil man sie nicht der Gefahr aussetzen will, mit AfD-Mitgliedern gesehen zu werden ? Was tun wir, dass wir Ihren Anfeindungen ausgesetzt werden ? Wir haben nur eine andere politische Überzeugung! Und das passiert in Deutschland, nicht in einer Diktatur!

Es mag sich nicht ziemen, wenn sich die Frau eines AfD-Politikers so direkt äußert. Aber ich bin betroffen. Ich bade all das Tag für Tag aus. Sie tragen dazu bei, dass uns unser Leben weggenommen wird. Ich will Ihr ächtendes Verhalten nicht länger schweigend hinnehmen. Sollten wir uns einmal begegnen, reichen Sie mir bitte nicht die Hand. (Adresse ist dem Landtag und dem Präsidenten bekannt).

www.conservo.wordpress.com   1.6.2017
Über conservo 7867 Artikel
Conservo-Redaktion