Nie, nie, nie wieder……….. BERLIN

(www.conservo.wordpress.com)

Von Inge Steinmetz *)

Nach dem Marsch für Frauen im Februar hätte ich es wissen müssen, diese Stadt ist verloren, na gut, inzwischen ist es fast jede Großstadt, und – wenn ich ganz kritisch bin – eigentlich auch die Nation. Woran liegt es also, dass ich mich doch noch einmal aufgemacht habe, um am Tag der Deutschen Einheit an einer Demonstration in der Bundeshauptstadt teilzunehmen? Bin ich Masochist, unbelehrbarer Träumer oder eine Kämpfernatur? Wahrscheinlich von allem etwas!

Die weite Fahrt über mehrere hundert Kilometer habe ich auch genutzt, um endlich ein paar Internet-Freunde persönlich kennenzulernen, also unterwegs auf der Strecke und bei der Demo in Berlin. Obwohl wir alle sehr verschieden sind, eint uns etwas, die Liebe zu unserem Heimatland und – wenn vorhanden – die Sorge um unsere Kinder und Enkel. Ich weiß eines, auch wenn ich kinderlos wäre, ich wäre mit dem gleichen Herzblut dabei. All das, was über Generationen hier liebevoll aufgebaut wurde, darf nicht umsonst gewesen sein. Also, auf nach Berlin!Mein lieber Berliner FB-Freund Andreas hat sich als Begleiter, als mein persönlicher Bodyguard angeboten. Er ist tatsächlich nicht von meiner Seite gewichen, hat mir ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Im Hauptbahnhof haben wir uns mit anderen Demo-Teilnehmern verabredet, sind gemeinsam zum Startpunkt gegangen. Für mich etwas enttäuschend, der Platz war relativ klein, nur ein paar hundert Leute waren dort. Dafür bin ich wieder die weite Strecke gefahren??? Ich schwöre mir, dass es das letzte Mal ist.

Nach über einer Stunde startet der Demonstrationszug durch die Straßen von Berlin-Mitte. Wie bei jeder Demonstration laufen die Polizisten nur mit ihren kleinen Filzkappen neben uns her, sobald die Gegendemonstranten auftauchen und aggressiv werden, stehen sie mit ihren blauen Helmen – uns schützend – an den Zugängen der Seitenstraßen. JEDER, der sich selbst ein Bild von so einer Demonstration macht, weiß von wo die Gefahr lauert, JEDER!!! Der Kampf gegen „rechts“ wird mit allen Mitteln geführt, und wenn es mit Gewalt ist.

Ein Blick zurück über die vielen Deutschlandfahnen zeigt, dass wir doch mehr sind als ursprünglich gedacht, sich doch noch Menschen angeschlossen haben. Trotzdem – ich wage eine Prognose, überprüfen lässt sich das leider nicht – denke ich, dass höchstens jeder vierte bis fünfte Teilnehmer ein Berliner ist. Selbst Menschen, die direkt in der Nähe wohnen und regierungskritisch sind bekommen den Hintern nicht aus dem Sessel. Sie machen sich – angeblich – Gedanken um ihre Kinder, um die Sicherheit im Land, aber heute wird gegrillt, da ist keine Zeit für Demo.

Aus den fünfstöckigen Wohnblocks schauen Neugierige zu uns runter, wir werden beschimpft, Plakate und Banner zeigen, dass wir nicht erwünscht sind. „Lesben gegen RECHTS“ steht auf einem Plakat. Sind also alle Lesben links? In meinem persönlichen Umfeld kenne ich keine Lesben, aber Schwule. Wenn „nicht heterosexuell sein“ angeboren ist, ist LINKS und RECHTS sein das auch? Werden Blonde und Dunkelhaarige auch in RECHTS und LINKS unterteilt? Sind Hundeliebhaber eher RECHTS und Menschen die Katzen mögen eher LINKS? Ich befürchte, dass die Schreiber solcher Plakate so einteilen, anders ist es nicht zu erklären.

In einem Hauseingang stehen ein paar Anwohner, rufen uns die gewohnten Sprüche „Nazis raus“ u.a. zu. Ein Junge – keine 10 Jahr alt – hält uns den Stinkefinger entgegen. Im Nachhinein habe ich mich geärgert, dass ich ihn nicht gefragt habe, warum er das tut. Seine Antwort hätte mich wirklich interessiert. Wie gehirngewaschen müssen die Eltern sein, wenn sie ihre kleinen Kinder schon für politische Zwecke missbrauchen.

„Liebe statt Hass!“ prangt von mehreren Bannern, weit oben von den Balkonen. Gut, dass die da oben wissen, DASS wir hassen und WEN wir hassen. Sie selbst sind so voller Liebe, dass sie irgendwelche Flüssigkeiten vom 5. Stock auf uns schütten! Unserem darauf folgenden Aufruf „Springen gegen RECHTS“ ist dann doch niemand nachgekommen, so weit geht die Liebe zu LINKS nicht. Die LIEBENDEN haben sich aber nette Parolen überlegt wie „Ganz Berlin hasst die Polizei“ oder „Nie, nie, nie wieder Deutschland“. Dieser Satz brennt sich bei mir ein. Wie kann man sein Vaterland so hassen, um diesen Satz zu brüllen? Was ist da schief gelaufen? Wenn ICH dieses Land so hassen würde, dann wäre ich weg.

Mit gemischten Gefühlen verlasse ich wieder mal die Demonstration. Es tut gut Gleichgesinnte zu treffen, jede Demonstration ist für mich ein Zeichen, dass wir noch nicht aufgegeben haben UND dass wir doch immer ein paar mehr werden. Ein Bewohner mit Migrationshintergrund, der uns den „Daumen nach oben“ entgegengestreckt hat – ein Beweis für mich, dass SIE es sind, die vielleicht noch mehr bangen müssen, was hier passiert. Trotzdem bin ich auch wieder frustriert, über die Dummheit der Gehirngewaschenen, die sich in den Städten geballt angesammelt hat.

Im Hotel angekommen öffne ich den Laptop. Der Post einer jungen Frau erklärt mir dann wenigstens noch meine letzte Frage. Sie könne ja nichts dafür, „dass ihre Eltern in Deutschland gebumst hätten“ und sie hier zur Welt gekommen sei. Der Satz erklärt ALLES!!! Wie kann jemand, der den Geschlechtsakt seiner Entstehung als „bumsen“ bezeichnet, wie kann so jemand wissen, was ein Liebesakt, was Liebe ist? Wenn solche Kreaturen – ich weigere mich ein anderes Wort dafür zu verwenden – nie LIEBE erfahren haben, wie sollen sie ihr eigenes Land mit allem was dazugehört lieben können? Ganz arme Menschen, geht es mir durch den Kopf!

Nie, nie, nie wieder Berlin??? Nein, ich werde wieder kommen, bin ja ein Stehaufmännchen, das sich nicht unterkriegen lässt und mein persönlicher Bodyguard will mir dann die schönen Seiten Berlins zeigen – die soll es auch geben.

Nie, nie, nie wieder……….. BERLIN

Nach dem Marsch für Frauen im Februar hätte ich es wissen müssen, …

(Quelle: https://www.facebook.com/inge.steinmetz.54)
www.conservo.wordpress.com   6.10.2018
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