Wenn religiöse und kulturelle Verbote zu schändlichen Taten führen

(www.conservo.wordpress.com)

Von Michael Dunkel *)

Schon in den frühen Jahrhunderten des Christentums kam es wegen Fleischverbots in der Fastenzeit zu bizarren Handlungen.

Biber und zum Teil auch Enten wurden, weil überwiegend im und auf dem Wasser lebend, von listigen Mönchen zu Fischen deklariert und so vom Fleischverbot ausgeklammert.

Dass Menschen, egal wo sie leben oder welcher Religion sie angehören, Verbote umgehen wollen und sich Lücken suchen, dürfte nicht wundern.

Priester, welche ihr Zölibat einhalten mussten und müssen, verlagerten ihre Triebe auf unschuldige Kinder und deckten sich über viele Jahrhunderte bis heute damit gegenseitig.

Die Bevölkerungen, welche unter dem Verbot von sexueller Lust und vorehelichem Geschlechtsverkehr zu leiden hatten, suchten andere Wege, diesem Tabu zu entkommen.So entwickelte sich bei vielen jungen Männern ein abscheuliches Ritual, welches zum Teil bis heute anhält.

Sie missbrauch(t)en Tiere für ihre Triebe. Diese schändliche Form hielt sich auch in südlichen Ländern Europas – in Teilen bis heute.

Schafe, Ziegen, Esel und leider auch kleinere Tiere wurden missbraucht und oft daraus kein Hehl gemacht sondern es gehörte einfach dazu.

Dass sich solche widerlichen Rituale dort erhalten und teilweise bis heute fortgeführt werden, hat auch immer mit den strikten Regeln von kulturellem Miteinander und fundamental ausgelebter Religion zu tun.

So darf es auch niemand wundern, wenn wir heute bei uns in Deutschland von Fällen hören, bei denen Tiermissbrauch wieder auflebt.

Man hätte es wissen können. Nur, wie so oft, verschließt unsere Gesellschaft in gravierenden Fragen die Augen, hat kein Interesse, sich tiefergehend mit anderen Kulturen zu beschäftigen, und dann fallen alle aus „den Wolken“, wenn sie damit konfrontiert werden.

Solange wir immer und immer wieder neu den Kopf in den Sand stecken, Augen und Ohren verschließen, weil uns Themen peinlich berühren, weil wir aus falsch verstandenen Toleranzen schweigen, hören diese Dinge nicht auf.

Erst Aufklärung, Bestrebungen, religiöse und kulturelle Ansichten aus ihren Dogmen zu befreien, lässt auch die Hoffnung zu, dass solche Taten weniger werden und hoffentlich verschwinden.

Alles hat seine Ursachen, und auf alles kommen dann Reaktionen. Wir müssen nur bereit sein, hinzuschauen und die entsprechenden Ursachen erkennen, die zu solchen Taten führen.

Dabei ist Toleranz zeigen oft die falscheste Reaktion und zugleich die böse Schwester vom teuflischen Bruder Dogma.

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*) Michael Dunkel ist ein rheinischer, polyglotter, liberalkonservativer Literat und schreibt für conservo.
www.conservo.wordpress.com       7.11.2018
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