“Papst” Georg Bätzing wünscht sich die DBK als devot abnickendes Konsistorium

Michael van Laack

Von Tag zu Tag wird klarer: Georg Bätzing versieht seinen Dienst als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz nicht als Mediator, sondern will Widerstände brechen und seine Agenda durchsetzen. Das zeigte sich bereits auf der vierten Synodalversammlung, als er vor jeder Abstimmung (nach der unerwarteten Niederlage am ersten Tag) die Sitzung unterbrechen ließ, um seine Bischofskollegen auf seine Linie einzuschwören.

Was Bätzing freilich unterschlägt: Die Beschlüsse des “Synodalen Wegs” sind nicht umsetzungspflichtig. Kein Ortsbischof muss sich an irgendetwas halten, kein Gläubiger ist verpflichtet, als wahr oder richtig anzunehmen, was in den Dokumenten zum Ausdruck kommt. Man kann sogar so weit gehen, zu sagen: alle der Lehre der Kirche offen widerstreitenden Beschlüsse sind Nicht-Beschlüsse.

Der “Syndodale Weg” besitzt weder Legitimation noch Autorität

Beim “Synodalen Weg” handelt es sich also letztendlich um eine mit viel Kirchensteuergeld finanzierte Diskussionsveranstaltung, von der jeder mit seiner Meinung nach Hause zurückkehren kann, nichts bewegen muss, was er nicht bewegen will, und nichts bewegen darf, was im Widerspruch zur Lehre steht.

Das alles aber ist dem Vorsitzenden der DBK und vielen seiner Fans schnurzpiepegal. Mit Hilfe der Medien erweckt Bätzing den Eindruck, der “Synodale Weg” spreche namens und auftrags der über 20 Millionen Katholiken Deutschlands und seine Beschlüsse hätten verbindlichen Charakter. Auch wird wahrheitswidrig immer wieder erklärt, der Papst sei mit dem gewählten Format und der Vorgehensweise einverstanden.

All das macht verstehbar, warum Bätzing gestern auf der Pressekonferenz so selbstbewusst bis arrogant aufgetreten ist. Am deutschen Katholikenwesen soll die Weltkirche genesen.

Der römische Zentralismus muss enden, wir müssen bis zum Jüngsten Tag eine synodale Kirche bleiben:

Wo die Lehre der Kirche ein Hindernis für unsere Reformen darstellt, muss sie überwunden werden:

Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, versteht unter Synodalität jene Atmosphäre, die im Zentralkomitee der SED vorherrschte. Einem Vorschlag ist bedingungslos zuzustimmen. Nein-Sager sind Abweichler und Blockierer. Denn den innerkirchlichen Sozialismus in seinem Lauf halten weder Woelki noch Oster auf.

Wo wird sind, riecht es nach Häresie

Das ist die Botschaft, die der Limburger Bischof gestern auf der Pressekonferenz am Tag vor der Eröffnung der Herbstvollversammlung der DBK verbreitete. Sich selbst sieht er augenscheinlich als den Vorgesetzten aller deutschen Bischöfe, die sich hinter seiner Agenda zu versammeln haben.

Man wolle so Bätzing, sich keineswegs dem Zeitgeist anpassen, lediglich den Lebenswirklichkeiten.

Auf, Auf – Ins Schisma!

Es gäbe großen Reformbedarf. Den habe die deutsche Kirche so klar wie keine andere erkannt. Deshalb habe sie eine Vorreiterrolle, müsse die Beschlüsse des “Synodalen Wegs” nach Rom tragen, den Papst überzeigen und auf der Weltsynode die deutschen Reformen eins zu eins umsetzen. Ansonsten werde die kirche immer unglaubwürdiger.

Jene, die weiter an der Lehre der Kirche festhalten, sind zu überwinden oder haben sich unterzuordnen. 1517 und 1870 gingen vom deutschem Boden Kirchenspaltungen aus. Mir scheint, wir sind auf dem Weg, ein drittes Mal einen solchen unrühmlichen Eintrag in die Bücher der Kirchengeschichte zu schreiben.

Nur die Bischöfe haben jetzt noch die Macht, das zu verhindern. Aber haben sie auch mehrheitlich den Willen, gegen den Strom zu schwimmen?

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