Robespierre, Danton und die Wurzeln der Grünen

Maximilien de Robespierre
Maximilien de Robespierre

Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Die Grünen wollen eine andere Gesellschaft, einen anderen Menschen. Das erreichen sie nur durch immer mehr Verbote. Jüngstes Beispiel ist deren Forderung nach (mindestens) 1 fleischlosen Tag in der Woche, also eine Art „Grünzeug-Tag“. (Nebenbei bemerkt: Sind wir in unserem Deutsch schon so verkommen, daß wir, vor allem die Medien, nicht mehr „Fleischlos-Tag“, sondern „Veggie Day“ sagen müssen?!)

Bei dieser grünen Anregung zeigt sich wieder einmal die alte Überzeugung der Gutmenschen: „Wir dürfen, ja wir müssen die Menschen zum Guten zwingen!“ Bei meinem Besuch einer Aufführung von Georg Büchners „Dantons Tod“ fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es geht in diesem  großartigen Stück u. a. um die Forderung Dantons und seiner Anhänger nach einem Ende der Gewalt („terreur“) und einem toleranten (!) Staat. In diesem Staat dürfe der Bürger „vernünftig oder unvernünftig, gebildet oder ungebildet, gut oder böse sein“ – das ginge den Staat nichts an. Sein Gegenspieler während der Französischen Revolution war Robespierre, der – wie heute die Grünen, aber noch nicht so offen gesagt – einer Diktatur des Staates das Wort redete, weil nur dieser Staat in der Lage sei, die Menschen (richtig) zu erziehen.

Entweder sind die Grünen bei Robespierre in die Schule gegangen, oder sie haben noch nichts von Danton gehört. Danton kannte die Schwächen der Menschen (und war selbst mit menschlichen Schwächen gesegnet). Robespierre hingegen wollte mit aller Macht die „Ideale“ Rousseaus („retour à la nature“) verwirklichen. Ihm erschien die Gesellschaft „verkommen“. Sie muß also verbessert werden. Das alles fand in den Jahren um 1770-1794 statt. Die Grünen haben damit eine lange Vorgeschichte. Die angeblich „verkommene Gesellschaft“ Robespierres ist bei den grünen heute die „politisch nicht korrekte Gesellschaft“. Auch zur damaligen Zeit war das „Natürliche“ – wie uns auch heute die Grünen weismachen – ein ideologischer Kampfbegriff, der nicht zur Disposition stand bzw. steht.

Die „Diktatur der Vernunft“ der Grünen

Vermutlich haben die Grünen aber bei jenem Jean-Jacques Rousseau von der „volonté générale“ gehört (und gelernt), wonach alle Mitglieder einer Gesellschaft in freiwilliger Übereinkunft einen Gemeinwillen erzeugen. Dieser Gemeinwillen hat immer Recht! So wird eben auch die Grundhaltung der Grünen offenbar: Ihr Begriff vom Gemeinwohl ist absolut, nicht disponibel. Und wer diesen Gemeinwohl-Begriff nicht teilt, stellt sich außerhalb dieser Gemeinschaft. Die Grünen lassen grüßen. Auch sie versuchen – Robespierre tat es mit der Guillotine –, uns, den politisch nicht korrekten  Bürgern, ihre „Wahrheit“ und ihren Lebensstil („bio“) aufzuzwingen.

Ach ja, Robespierre verdanken wir noch eine andere (grüne) Erkenntnis: Ohne Tugend sei Terror verhängnisvoll, ohne Terror die Tugend aber machtlos. Dieser „Diktatur der Vernunft“ fielen bei der Französischen Revolution etwa 40.000 Menschen zum Opfer. Die Grünen arbeiten subtiler, keineswegs mit der Guillotine. Aber sie versuchen, uns durch Gebote und Verbote, durch Vorschriften und Strafen umzuerziehen und „die Welt zu retten“. Das aber ist ein elementarer Eingriff in die individuellen Freiheitsrechte der Bürger, die auch das Recht auf menschliche Schwächen oder Trägheit einschließt. Wehret den Anfängen!

Sehen Sie jetzt, liebe Freunde, warum ich seit Jahr und Tag vor den Grünen warne? Man muß die Anfänge kennen, um das Ende zu erkennen. Und so erwarten wir jetzt nach dem Grünzeug-Tag hingebungsvoll den Anti-Schokoladen-Tag, das Alkohol-Verbot, das Rauchverbot auch zuhause – das Glühbirnenverbot haben wir schon – und weitere grüne Segnungen/Bevormundungen, bis wir endlich das „Grüne Paradies“ erreicht haben werden.

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