Essener „Tafel“ und eine unsensible Kanzlerin, aber viel Zustimmung und Unterstützung nach Rücktrittsdrohung des Tafelleiters

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

Solidarität und christliche Nächstenliebe haben Grenzen

Die Essener Tafel steht seit Tagen massiv in der Kritik. Anlaß ist der vorübergehende Aufnahmestop von Ausländern. Es gab Rassismus-Vorwürfe, Türen der Tafel wurden mit Parolen beschmiert, Kanzlerin Merkel äußerte sich kritisch – und erkennbar inkompetent.

Im Interview mit “RTL Aktuell” hatte sie sich über die Situation der Essener Tafel geäußert.

Wie überall müssen auch dort die Verantwortlichen über die Verteilung an deutsche Arme und ausländische Arme entscheiden müssen:

„Ich glaube, da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen. Das ist nicht gut, aber es zeigt auch den Druck, den es gibt, und wie viele Menschen dieses Bedürfnis verspüren, und deshalb hoffe ich, dass man da auch gute Lösungen findet, die nicht Gruppen ausschließen, aber es zeigt eben auch, wie viele Menschen auf so etwas angewiesen sind.“ (Merkel)Entgegen der Meinung Merkels äußerten sich aus der Union CSU-Dobrindt und CDU-Bosbach sehr positiv zur Entscheidung der Essener Tafel wie auch Politiker anderer Parteien. Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne) stellten sich nach Merkels Kritik an der Maßnahme offen gegen die Kanzlerin.

Aber an vielen Tafeln geht es oft wenig anständig zu. Der Rabiatere schlägt den Schwächeren. Will heißen: Oma wird zurückgedrängt, wenn ein starker Willkommensgast sie zur Seite stößt – was zuweilen die sanftere Variante ist. Die Rauere geht so: Läßt Fäuste sprechen. Egal, ob Mutter mit Kind(ern), Oma oder Opa, Behinderte oder Alte – die ungebetenen Gäste üben den Verdrängungswettbewerb.

EIN Beispiel von vielen auf Facebook zeigt die ganze Miesere:

(J.R. zu D. H.: „Sie haben vollkommen Recht. Ich selbst bin als Alleinerziehende im Moment auf die Tafel angewiesen. Ich war zutiefst entsetzt, als ich die ersten Male dort einkaufen war.

Mit Kind auf dem Arm wurde ich geschubst und sogar getreten.

Der letzte Blumenkohl wird einem noch aus der Hand gerissen.

Ich habe mich so schlecht gefühlt.

Für eine Oma mit Rollator, die zuletzt am Regal ankam, war nichts mehr da.

Sie hat mir so leidgetan.“

Auf Facebook bekommt der Vereinsvorsitzende unterdessen sehr viel Zuspruch. Jörg Sartor hatte zuvor sogar seinen Rücktritt erwogen.

Facebook-Nutzerin Jackie H. etwa kommentierte einen Artikel der WAZ. Sie schreibt: „Jetzt nicht unterkriegen lassen. Kopf hoch, Brust raus! Wir sind froh, daß mal jemand so viel Mut hat!!“

Melanie V. ist ähnlicher Meinung und schreibt: „Bitte nicht zurücktreten. Sie machen das großartig. Es war eine harte Entscheidung und war doch klar, daß da Gegenwind kommt. Sie haben bis jetzt so viel Gutes getan, und viele Menschen sind Ihnen sehr dankbar. Kämpfen Sie bitte weiter für ein Gleichgewicht.“…(focus.de 26.2.18)

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Nachtrag 1.3.18:

Der Vorsitzende der Tafeln in Deutschland, Jochen Brühl, hat sich strikt gegen die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verwahrt und sie aufgefordert, sich vor die Tafeln, ihre Arbeit und die ehrenamtlichen Helfer zu stellen. Der Tafel-Chef sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:

Wir lassen uns nicht von der Kanzlerin rügen, denn die aktuelle Entwicklung ist eine Konsequenz ihrer Politik“.

Brühl sagt, dass Kritiker sich kein Bild von der Arbeit und den Umständen vor Ort gemacht hätten, nachdem die Essener Tafel entschieden hatte, vorerst nur noch Deutsche neu in die Liste bedürftiger Menschen aufzunehmen.

Kümmert euch um die, die abgehängt sind. Geht nicht als Parteien an den Rand, sondern holt die Leute wieder in die Mitte. Hört auf zu skandalisieren.“

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Ich begrüße und unterstütze die Entscheidung der Essener Tafel, insbesondere, weil sie hier vor ein brennendes Problem gestellt ist, das schon längst von der Bundesregierung hätte geklärt werden müssen (P. H.)

Den Kritikern der Essener Entscheidung – und natürlich auch vielen Politikern und Gutmensch-Pastören – empfehle ich dringend ein „Praktikum“ bei einer dieser Tafeln, möglichst in einer Großstadt an einem „sozialen Brennpunkt“. Wetten, daß sie bereits nach 1 Tag genervt sind?!

Dort können sie die Gewalt studieren, die dort – vorzugsweise gegen Deutsche – herrscht; denn der Ausländeranteil beträgt nicht selten 75 Prozent und mehr. Daß sich körperlich schwächere Menschen gegen die Kraft aus Männerarmen nicht durchsetzen können, erwähne ich nur der Form halber. Es gilt das Recht des Ellenbogens – und dieses Recht stammt gewiß nicht aus dem Neuen Testament.

Auch muß man mal erleben, wie eine arabische Großfamilie dort auftritt. Sie vermittelt das Gefühl, den Laden besetzt zu haben, Mann, Kinder sowie die Verschleierten lassen anderen keine Chance. Deutsche trauen sich schon angesichts der zahlreichen „Fremden“ nicht, den Laden zu betreten. Ein Sozialsystem in Würde sieht anders aus.

Dazu schreibt mein langjähriger Leser Georg Vendel:

Sehr geehrte Damen und Herren der Essener Tafel, sehr geehrter Vorsitzender, Herr Sartor,

ich beglückwünsche Sie zu Ihrer mutigen und völlig richtigen Entscheidung, die Tafel für Nichtdeutsche zu schließen! Ihre Entscheidung ist vollkommen nachvollziehbar und auch sachgerecht.

Die Probleme, die Sie schildern, betreffen nahezu alle Tafeln in Deutschland, wie ich selbst beobachten konnte: Schlangen junger kräftiger Männer mit “südländischem Aussehen” schleppen völlig respekt- und rücksichtslos beidhändig volle Lebensmittel-Tüten von den Tafeln weg, Alte und Frauen ängstigen sich, trauen sich nicht mehr.

Tafel zuvorderst für Deutsche!

Nein! – Die Tafel muß in erster Linie für deutsche Berechtigte dasein (Alte, Rentner, Sozialhilfeempfänger und echte Bedürftige) und nicht für die ganze Welt. Wir sind (noch) nicht das Sozialamt der ganzen Welt. “Flüchtlinge” werden in Deutschland gut behandelt und bestens unterstützt, wie sonst nirgendwo auf der Welt (!), sie sind nicht bedürftig, sie brauchen keine Lebensmittel an der Tafel abzugreifen.

Ihr völlig richtiges Handeln ist auch von Grundgesetz (GG) – Staatsbürgerliche Gleichstellung – gedeckt.

So heißt es z.B. unter Art. 33 GG (1): “Jeder DEUTSCHE(!) hat in jedem (Bundes-)Lande die gleichen Rechte und Pflichten.”

Das GG und andere rechtliche Grundsätze in Deutschland gelten nämlich zunächst und zuerst vorrangig für das deutsche Staatsgebiet und die deutschen Bürger(!), und eben nicht für die ganze Welt oder Armutstouristen. Das wird bei fast allen Diskussionen gerne übersehen.

So wie Hr. Dobrindt (SCU), so steht auch eine Mehrheit der Deutschen “Normalbevölkerung” (Politiker der irrigen “Willkommenskultur” sind von diesem Begriff ausgeschlossen) hinter Ihnen.

Die meisten Politiker im Lande wissen doch gar nicht mehr, wie es draußen wirklich zugeht, wie elend es auf unseren Straßen wirklich aussieht. Eine machtbesessene Merkel hat den Sinn für die Realität im Lande schon längst verloren.

Sie und Ihre Mitarbeiten aber sehen das Elend und die Not jeden Tag. Bitte bleiben Sie hart in der Sache! Sie sind völlig im Recht, bleiben Sie bitte standhaft, Sie sind nicht alleine!

Nochmals herzlichen Danke für Ihren Mut, Sie haben Rückgrat bewiesen!

Mit freundlichen Grüßen, Georg Vendel“

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Dazu ein ergänzender Brief von Klaus Hildebrandt:

„Sehr geehrter Herr Vendel,

wie könnte ich mich Ihren Worten nicht anschließen! Die mehr als 900 Tafeln in Deutschland leisten gute Arbeit. Ich selber habe über Jahre hinweg regelmäßig nach der Arbeit vor Läden oft bis spät abends verbracht und um Spenden für bedürftige Berlinerinnen und Berliner gebettelt, von denen es so viele gibt. Tafeln sind unabhängig und leben i.d.R. von Geld und Sachspenden.

Entsprechend haben sie sich auch von niemandem sagen zu lassen, unter welchen Voraussetzungen und an wen sie diese weitergeben möchten, auch von keiner Kanzlerin, die die Armut in Deutschland verantwortet und die von Jahr zu Jahr schlimmer wird, während sie unser Geld den korrupten Mittelmeerstaaten in den Rachen wirft.

Heute lebt jeder 5. deutsche Rentner in Armut. In Berlin ist jeder 3. Tafelbesucher Rentner.

Auf die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer solcher Tafeln lasse ich nichts kommen. Es ist eine Schande, dass ein so reiches Land wie Deutschland überhaupt Bettler und Bedürftige hat.

Alleine der Bund verbuchte im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,7 Mrd. Euro. Können Sie sich die Augen der Tafelbetreiber vorstellen, wenn der Bundesfinanzminister ihnen mal nur 100 Mio. oder gar 1 Mrd. Euro überweisen würde? Ganz Essen könnte über Wochen schmausen und sich obendrein sogar noch besaufen.

Hier läuft was schief, es läuft vieles schief!

Auch ich möchte die Gelegenheit nutzen, der Essener Tafel für ihren klaren, vernünftigen Standpunkt zu danken. Lassen wir unsere Alten, Kinder und Kranken nicht auch noch verhungern.

Klaus Hildebrandt (Rheinland-Pfalz)

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Schlußwort:

„Wo bleibt eigentlich die Empörung über den Neubau von Wohnungen, exklusiv für Flüchtlinge? Ist das nicht rassistisch und in höchstem Maße sozial ungerecht? Wenn eine Tafel die Erfahrungen macht, daß die Schwächsten durch weniger Schwache verdrängt werden oder geschützt werden müssen, dann haben sie die richtige Entscheidung getroffen.

Der Verdrängungswettbewerb ist in vollem Gange, und die Folgen müssen nicht die gut situierten Bürger erleiden, die sich den Luxus der Willkommenheit und Moralisierung leisten können, sondern diejenigen, die es sich nicht leisten können.“ (J. L. A. auf Facebook)

www.conservo.wordpress.com     01.03.2018
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