Trittin und sein grüner Popanz – geplatzt

1trittinDa hatte sich der liebe Jürgen ´was Feines ausgedacht: Mitbestimmung aller Mitglieder bei der Bestimmung der wichtigsten „grünen“ Themen im Bundestagswahlkampf. Das ging völlig in die Hose. Und das war so:

61.000 Mitglieder der Grünen konnten aus 58 Punkten des – überwiegend von Trittin bestimmten – Wahlprogramms die Punkte herausheben, die im Wahlkampf als grüne Schwerpunkte herhalten sollten. Man konnte dem Frontmann der Grünen förmlich anmerken, wie stolz er auf seine Idee und „sein“ Programm war. Natürlich rechneten er und seine grüne Schickeria damit, daß die Basis den Weisungen des Großen Vorsitzenden folgen und seine Schwerpunkte nachbeten würde, insbesondere in der Steuerpolitik, Vermögensabgabe usw. Aber so dumm war (und ist) die grüne Basis offensichtlich gar nicht. Da können etliche rechnen – und sich also ausrechnen, daß genau sie bei der Umsetzung der Trittinschen Steuerpläne die Dummen sein werden.

Da blickt nun der forsche Jürgen etwas betröppelt in die Gegend. Der Frosch quakte, und niemand hörte hin. Trittins Themen sind nicht gerade die Themen seiner Partei. Die Basis verschmähte seine Pläne – und zwar gründlich. Eine Blamage des Spitzenkandidaten. Zu den wichtigsten Punkten im Wahlprogramm der Grünen zählten nämlich die Mitglieder stattdessen Themen wie Mindestlohn, Rüstungsexporte, Schuldenbremse etc. „Steuern“ war ein Punkt unter „ferner liefen“ – entgegen Trittins Erwartungen.

Noch eine weitere Blamage blieb Trittin nicht erspart: Hatten bei der Spitzenkandidaten-Urwahl noch 62 Prozent der Mitglieder teilgenommen, sank die Teilnahmequote bei Trittins Programm-Abstimmung auf magere 26,7 Prozent – was die schnittige Bundesgeschäftsführerin Lemke nicht anfocht, von einem „gigantischen Erfolg“ zu schwadronieren. Dabei wollte doch Trittin besonders „die Heimat von Storch und Laubfrosch“ bewahren. Bei so viel Gutmenschtum war der Frosch wohl aus dem Glase gehüpft – sehr zum Verdruß von Steffi Lemke, die dem entsprungenen Frosch verzweifelt nachrief: „Da haben wir sicherlich Luft nach oben.“ Tja, viel Luft um nichts.

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