Der Liberalismus und sein Potential der Zerstörung.

(www.conservo.wordpress.com)

Von Michael Dunkel *)

Was sich in den vergangenen Jahrhunderten als Segen zeigte, verkehrt sich in das Gegenteil:

Solange das durchaus nötige liberale Denken eingebettet ist in eine konservative Struktur, ist es bereichernd und wichtig für eine Gesellschaft.

Wird es allerdings isoliert aktiv und folgt dem ursprünglichen Ziel seiner Bedeutung, führt es unweigerlich in die Anarchie.

Diese Entwicklung zeichnet sich nicht nur in Deutschland seit etlichen Jahrzehnten ab, es mündet auch in ungeahnte, sicher auch so nicht gewollte Ergebnisse.

Viele Jahrhunderte zuvor haben Länder Europas und auch besonders Deutschland versucht, sich in ihren Strukturen zu festigen und zu einigen.

Deutschland wäre niemals ein so starkes Land geworden, wenn es sich nicht nach Außen geschützt und nach Innen geeinigt hätte.Das hatte viele Kriege, Entbehrungen und Kompromisse mit sich gebracht und ist bis heute keine Selbstverständlichkeit.

Konservative Strukturen, mit klaren Zielen und dem Willen, gemeinsam etwas aufzubauen, waren nötig und sind bis heute unverzichtbar.

Liberales Denken war immer eine Balance zwischen despotischem Handeln und Anarchie, und diese Balance hat lange Zeit funktioniert. Leider ist diese Balance nicht mehr gegeben, und wir befinden uns auf dem Weg, das Liberale mit der Anarchie zu vertauschen.

Alle Länder Europas, speziell hier Deutschland, geben ihre Sicherheit, ihre Identität auf, lassen ihr Verständnis von Einigkeit und Recht und Freiheit ersetzen durch unbegrenzte Offenheit und der falschen Hoffnung, dass alle Menschen, egal welcher Herkunft und welchem kulturellen Hintergrund, mit einander leben könnten.

Das ist nicht nur blauäugig sondern im höchsten Maße gefährlich.

Aus der Geschichte haben wir doch alle gelernt, dass sich Nationen nicht dadurch entwickeln, dass sie alles gleichmachen wollen, sondern dass sie eine eigene Identität herausarbeiten. Sowohl was ihre Werte als auch ihre Religion und ihr Zusammenleben zeichnet.

Gerade die letzten Jahre zeigen uns mit aller Deutlichkeit und auch mit furchtbaren Resultaten, wer nicht bereit ist, sein Land und seine Nation zu schützen, lässt es von anderen Ländern und Nationen fressen.

Wenn Liberalismus in seiner konsequenten Form dazu beiträgt, die eigene Lebensform einer anderen unterzuordnen und sich sogar damit identifizieren zu wollen, gibt er seine Nation auf.

Was gerade in Deutschland geschieht und sich in Europa abzeichnet, lässt eine ganze europäische Gemeinschaft in Einzelteile zerfallen. Wer es mit Weltoffenheit so übertreibt, wie es in den letzten Jahren übertrieben wurde, der zerstört bewusst alle Strukturen von Jahrhunderten gewachsener Kultur.

Wir müssen nicht nur aufpassen, dass die Anarchie sich des Liberalismus bedient wie eines trojanischen Pferdes, wir haben dieses Pferd schon unter uns stehen, und die Flanken sind schon weit geöffnet.

Wenn gerade Spanien dabei ist, sich in seine Einzelteile zu zerlegen, „nur aus wirtschaftlichen“ und nationalen Gründen, könnte auch schnell ein Schritt in Deutschland gemacht werden, der heute einfach unvorstellbar ist. Bayern und Sachsen würden hier eine Rolle spielen, und Autonomie ist geradezu der Teppich für anarchische Strukturen.

Wir haben es in der Hand, ob wir zurück fallen in Kleinstaaterei und aus einem einzigen Grund – vor lauter Individualismus und ideologischer Weltanschauungen – die eigene Kultur, ihre Werte und die Einigkeit verraten.

Einem nicht unbeachtlichen Anteil unserer Bevölkerung wäre es sicher sehr Recht, wenn sich Deutschland auflöst, weil ihnen Deutschland als Wert egal ist, und weil sie Deutschland nur als Spielwiese ihrer zerstörerischen Ideen sieht.

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*) Michael Dunkel ist ein rheinischer, polyglotter Liberalkonservativer sowie ständiger Teilnehmer des pol. Stammtisches von Peter Helmes u.a.
www.conservo.wordpress.com   4. Oktober 2017
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