Maulkorb oder Klartext? Zur Hatz auf Sarrazin

Nun geht sie also los, die Hatz auf Thilo Sarrazin. Noch bevor sein neues Buch überhaupt auf dem Markt ist, schlägt die heilige Inquisition der politisch Korrekten zu. Die selbsternannten demokratischen Tugendritter spielen Gesinnungspolizei und versuchen mit vereinten Kräften – von Kanzlerin Merkel bis Renate Künast -, Sarrazin aus unserer Gesellschaft auszuschließen. Mit Schmuddelkindern vom Schlage des Bundesbankers – „einem Rassisten“ – spielt man eben nicht.

Aber „die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen“, wie der Philosoph Wittgenstein einst feststellte. Und Tatsachen liefert der gescholtene Sarrazin zuhauf. Fakten, die bisher noch niemand widerlegt hat – schon gar nicht der Chor der Gutmenschen, die aber nichtsdestotrotz in gewaltiger Kakophonie ´mal seinen Rausschmiß aus der SPD, ´mal seinen Rückzug aus dem Vorstand der Bundesbank fordern. Der Mann mag für die SPD ein Problem sein, für unsere Gesellschaft ist er indes nützlich. Lange, allzu lange, hat sich die politische Klasse in Multikulti-Träume geflüchtet und dabei die Probleme der mangelnden Integration vieler Zuwanderer entweder nicht gesehen oder verdrängt.

Sarrazin macht nun, und nicht zum ersten Mal, die Probleme deutlich. Von den in den letzten vierzig Jahren zu uns gezogenen Menschen aus islamischen Ländern z. B. beherrscht nur eine Minderheit die deutsche Sprache und lebt in ihrer eigenen Kulturwelt – vornehm als „Parallel-  Gesellschaft“ bezeichnet. Ihre Kinder, sogar die hier geborenen, werden in dieser ihrer eigenen Welt erzogen und sprechen kein Deutsch. Zum Vergleich: Unter den italienischen „Gastarbeitern“, die etwa ab dem Jahre 1960 zu uns zugewandert sind, gibt es kaum jemanden, der nicht verständlich Deutsch spricht, und ihre Kinder sind heute ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. 

Auch bei dieser Debatte gilt: Als Deutscher darf man sich offensichtlich nicht zu unangenehmen Themen äußern, sobald sie Ausländer und Emigranten betreffen. Sarrazin verstößt deshalb gegen ein von den politisch Korrekten aufgebautes Tabu, und deshalb greifen sie ihn mit Schaum vor dem Mund an. Er zerstört die schöne, heile Welt der Illusion. „Das Volk“ jedoch denkt anders; man muß sich nur ´mal in der eigenen Umgebung umhören. Über die Wortwahl Sarrazins mag man hier und da streiten, über seine Fakten nicht. Es ist sein Verdienst, die Politik zu zwingen, endlich über dringend notwendige Schritte zumindest nachzudenken.  Ohne Sarrazins Zuspitzung gäbe es keine intensive Diskussion des Themas Einwanderung und Integrierung. Ihm Rassismus vorzuwerfen – wie die „Lordsiegelbewahrer des politischen Anstandes“ im Zentralrat der Juden es getan haben – ist unsachlich und unredlich; denn der Islam ist keine Rasse, sondern eine Religion.

Es ist höchste Zeit, die Debatte über die Anforderungen an eine vernünftige Integrationspolitik wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen. Sarrazin hat Recht! Sein Buch sollte jeder Politiker lesen – und erst danach urteilen und handeln!

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