König Kurt – der Problembär geht

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident ist seit 16 Jahren im Amt. Nun hat er angekündigt, am Ende dieser Legislaturperiode aufzuhören. Da fällt Bevölkerung und Genossen ein Riesenfelsbrocken vom Herzen. Der Elefant aus der Pfalz hat in den letzten Jahren soviel Unsinn verzapft, soviel Steuergeld verbrannt, daß er längst weggehörte, aber nicht gehen konnte, weil er bleiben wollte und seine Getreuen sich gegenseitig in der möglichen Nachfolge behinderten.

Nach dem Desaster am Nürburgring war nun aber auch dem untertänigsten Genossen klar, daß Beck auf dem besten Weg war, die SPD tief nach unten zu ziehen. Das Sündenregister ist nicht nur lang, sondern umfaßt viele Millionen versenkter Steuergroschen:

Da haben wir seinen Lieblingsverein 1. FC Kaiserslautern, der zur Weltmeisterschaft 2006 entgegen dem Rat seiner Fachbeamten ein pompöses Stadion erhielt, in dem heute zweitklassige Vereine kicken. 60 Millionen Euro weg! Da ist das „Schloßhotel Bad Bergzabern“ in der Nähe von König Kurts Heimatort. 5 Millionen weg! Ja, und dann eben der Nürburgring. Jeder, der die Gegend kennt – ich wohne in der Nähe – weiß, wie wenig dort in der Eifel los ist, wenig Bevölkerung, wenig Wirtschaftskraft, wenig schönes Wetter, wenig Einkommen, wenig fremde Besucher – viele Arbeitslose, viele Regentage und 1 Großrennen alle zwei Jahre („Großer Preis v. Nürburgring“).

Die Geschichte um König Kurts Traum von einem Las Vegas in der Eifel ist unglaublich, aber wahr – einschließlich eines „guten Onkels aus Amerika“, den es zwar gab und der alles finanzieren sollte, der aber von nichts wußte und schon gar nicht mit Geld hätte aushelfen können. Kurt Beck und (ausgerechnet) sein Finanzminister mit dem bezeichnenden Namen „Deubel“ – so heißt er wirklich – waren einem Scharlatan aufgesessen. 330 Millionen Euro versenkt! (Die wahre Geschichte wäre eines ausführlichen Romans würdig.)

Der letzte Beck´sche Coup war zwar nicht so teuer, jedoch bezeichnend. Weil ihm die Nase (sprich: der CDU-Geruch) des designierten Koblenzer Oberlandesgerichtspräsidenten nicht paßte, beschloß Beck kurzerhand, das (große) OLG Koblenz dem (viel kleineren) OLG Zweibrücken zuzuschlagen – und so den Koblenzer OLG-Präsidenten auszutricksen. Kurz: Riesen-Proteste in Bevölkerung, Fachwelt und sogar bei seinen eigenen Parteigenossen. Beck knickte ein und zog sein Vorhaben zurück. Unter Kohl war Rheinland-Pfalz ein aufblühendes Bundesland geworden, unter Beck gilt es heute als „Problemland“. Der Problembär heißt Kurt Beck, von dem nur Schulden und Scherben bleiben.

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