Wie die Bezirksbürgermeisterin Herrman im Vollrausch der Liebe verfiel

zorn-grafik-180x216Zorn der Ge-Rechte, Folge VII

Von Thomas Böhm

Monika Herrmann reckte stolz ihre hübsche Brust raus und klopfte sich auf die Schulter. Oh ja, die letzte Bezirksverordneten-Versammlung war wieder bestens gelaufen. In ihrem Sinne natürlich. Mit einer schwungvollen, eindrucksvollen und tränenreichen Rede hatte sie an das Mitleid und die Solidarität appelliert und nebenbei jedem Mitglied des Parlaments eine Flüchtlingsfamilie aufs Auge gedrückt. Für ein Jahr, Kosten und Logis frei Haus. Der Steuerzahler übernimmt, zwei Kindergärten werden geschlossen.

Nun wollte sich die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg noch ein wenig frische Luft um die Ohren hauen und sich in aller Seelenruhe eine Piccolo gönnen. Im Görlitzer Park, auf ihrer Lieblingsbank, gleich neben der Stelle, wo so viele freundliche und großzügige Herren aus Übersee ihre Ware feilboten.

Aber es war Zorn der Ge-Rechte, der sie ansprach, gleich nachdem der kleine Sektkorken knallte. „Sie sind ja so gut gelaunt, liebe Frau Herrmann“, stellte der gute Bösewicht fest.

„Ich habe auch allen Grund dazu. Ich konnte heute wieder über 250 Flüchtlinge bei Gastfamilien unterschlüpfen lassen.“

„Na, herzlichen Glückwunsch“, freute sich Zorn. „Aber da sollten Sie sich schon mal was ganz Besonderes gönnen, denn Sie haben wirklich Grund zum Feiern.“ „An was haben Sie denn so gedacht?“, fragte Frau Herrmann, jetzt ganz neugierig geworden. „Ziehen Sie sich mal so richtig einen durch“, schlug Zorn vor und reichte ihr einen bereits vorgeglühten Joint, fast so groß wie der Unterarm eines Wrestlers. Das ließ sich Frau Herrmann nicht zweimal sagen und so saugte sie an der Tüte, als wäre es die letzte Mutterbrust auf Erden.

Mindestens eine Minute lang ließ sie den Rauch in der Lunge, bis diese zu platzen drohte, dann stieß sie das Gift wieder aus und dampfte dabei wie eine Lokomotive auf dem Weg zu einem Alpengipfel. Augenblicklich später spielte ihr Kreislauf Karussell, schmierte das von Zorn angereicherte THC tonnenweise Seife in ihr Hirn.

Monika Herrmann sprang auf und fing an, die Blätter von den Bäumen zu lachen. Sie lachte so laut und ansteckend, dass die Gemischtwarenhändler sich in ihrer Nähe ebenfalls nicht mehr einkriegten. Im Nu war der gesamte Park eine einzige „Loveparade“. Monika Herrmann tanzte um die Bank herum, knabberte an den bereits verwelkten Gänseblümchen und sang ein fröhlich Liedchen. Bis sie völlig außer Atem war, die Papierkörbe nach etwas Essbaren durchwühlte und schließlich völlig erschöpft auf der Bank zusammenbrach und anfing zu weinen.

Aber auch dafür hatte Zorn das passende Mittel parat. Er reichte ihr ein kleines Päckchen mit weiß-braunem Pulver, eine fast tödliche Mischung aus Speed, Kokain, Cristal Meth und Heroin, den so genannten Herrmann-Cocktail. Die Bezirksbürgermeisterin, noch völlig von Sinnen, schnupfte das Gramm in einem Zug durch ihre Nase und wäre fast geplatzt. Ihr Hirn schoss wie eine Rakete in den Himmel, sie zappelte und zuckte, als ob sie mit einem Strommast in Berührung gekommen wäre und raste los. Dabei rollte sie mächtig mit den Augen.

Zehn Minuten später, nachdem sie auf dem Berliner Ring die Hauptstadt umrundet hatte, landete sie im Bezirksamt von Friedrichshain-Kreuzberg in der Frankfurter Allee, fälschte dort sämtliche Sitzungsprotokolle zu ihren Gunsten, zählte noch einmal alle Wahlergebnisse der letzten 40 Jahre durch, reinigte den Sitzungssaal und die Toiletten, die Gender-Toilette gleich zweimal, lief noch einmal die Avus rauf und runter und saß nach einer halben Stunde wieder auf der Parkbank. 20 Kilo leichter und mit etwas weniger Haaren auf den Zähnen.

„War das alles?“ keuchte sie. „Aber natürlich nicht, werte Frau Herrmann“, sagte Zorn und legte ihr ein rosa rotes rundes Ding auf die heraushängende Zunge. „Hier haben wir noch ein wenig Ecstasy für Sie.“ Die Bezirksbürgermeisterin schluckte die Pille und war im Nu wieder so richtig gut drauf. Sie legte sich unter die Parkbank, packte mit ihren Händen die Querstreben und brüllte: „Liebet alle Flüchtlinge!“

Mehrmals. Und wieder so laut, dass man ihr Geschrei noch in Potsdam hören konnte. Das ließen sich die Genannten nicht zweimal sagen. Und so stürmten sie aus allen Richtungen heran, um sich mit Monika Herrmann unter der Parkbank zu vereinigen. Am nächsten Tag beantragte die mittlerweile schwer Gezeichnete Mutterschaftsurlaub für die nächsten 365 Jahre.

Dieses war der siebte Streich, doch der achte folgt am nächsten Sonntag.

*) Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und regelmäßiger Kolumnist bei conservo. Seine allsonntägliche Satire hat inzwischen in der Szene Kultstatus erreicht.

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