Schema „F“, oder warum in Deutschland der antifaschistische Widerstand so schwer ist

Thomas Böhm
Thomas Böhm

Von Thomas Böhm*)

Früher war zwar nicht alles besser, aber einfacher, konnte man die Bösen von den Guten schneller unterscheiden. In der heutigen Zeit, in der die parlamentarische Schein-Demokratie viele Graubereiche geschaffen hat, ist es zunehmend schwieriger geworden, gegen den Faschismus Widerstand zu leisten.

Dabei ist das Ziel der Systemverteidiger das gleiche geblieben. Wer sich gegen das herrschende System auflehnt, wird abgeschossen, nur sind die Tricks und die Technik   diffiziler als früher.

Um die Existenz eines antifaschistischen Widerstandskämpfer zu vernichten, geht man dabei nach einer ausgeklügelten Methode vor. Wir nennen diese mal Schema „F“, um das mal ganz einfach zu erklären. Das Schema „F“ wird – nach Absprache – von allen wichtigen Organen, die das herrschende System als Angriffswaffen gegen den Bürger einsetzen kann, angewandt. Von Politik, Medien, Wirtschaft, Erziehung und Sicherheit.

Antifa für Drecksarbeit

Für die Drecksarbeit ist dann die Antifa zuständig. Man will sich ja schließlich nicht dieHände schmutzig machen. Es geht darum, die Gesinnungs- und Meinungshoheit bei den fünf Tot-Schlagworten, die die Gesellschaft von heute beeinflussen und verändern, zu behalten:

Islamisierung, Asylmissbrauch, Kriminalität, Armutseinwanderung und Gendermainstream.

Das Schema „F“ geht nach einem streng regulierten Stufenplan vor:

  1. Die Verortung – die Kategorisierung des antifaschistischen Widerstandes

Um den antifaschistischen Widerstandskämpfer zu kategorisieren, muss er in eine Ecke verfrachtet werden, so kann er schneller und leichter erfasst und gefasst werden. Damit diese Arbeit für die Systemverteidiger nicht zu anstrengend wird, muss hier natürlich pauschalisiert werden. Also: Wer neben einem echten Nazi in der U-Bahn sitzt, Hunde mag, Sonntags in die Kirche geht und kein Fleisch isst, wird in diese Schublade gesteckt und mit den wirklichen Bösewichtern gleichgestellt.

Jeder, der es wagt, seinen Mund aufzumachen, die Realität auf den Verhandlungstisch legt, sich überhaupt beschwert, ist damit automatisch dieser Kategorie zugehörig. Man kann dem zwar widersprechen, aber es ist ziemlich aussichtlos. Denn hängt der Bürger einmal in einer dieser mit ideologischen Fertigteilen gezimmerten Schublade, werden diejenigen, die ihn da rein gesteckt haben, einen Teufel tun, ihn wieder rauszuholen.

Da die Verorter sich nicht der Plumperei verdächtig machen wollen, wird die politische Einteilung mit hässlichen, aber schlagkräftigen Verben wie „ausländer- und schwulenfeindlich, rassistisch und islamophob“ geschmückt. Damit kann man besser Hetzschriften und Hasspredigten gegen den aufmüpfigen Bürger füllen. Der Begriff „rechts“ bietet sich dabei immer wieder an, schließlich kann man damit – zumindest in Deutschland – immer wieder die Mehrheit hinter sich scharen.

Denn hinter der Verortung steckt eine perfide Strategie. Der eine Teil der Bevölkerung erstarrt zur Salzsäule, während sie von den bösen Geister der dunklen Vergangenheit erblickt und gefressen werden. Der andere Teil, und zwar der Teil, der angesprochen werden soll, versucht sich derweil panisch und rasend vor Furcht von Seinesgleichen zu distanzieren und wechselt dabei schleichend die Seite (die AfD hat es uns gerade vorgemacht). So wird der Widerstand im Keim erstickt. „Teile und herrsche“ nannte man das früher.

Das wichtigste an dieser Verortung aber ist: Es lässt sich vortrefflich davon leben. Je mehr aufrechte Bürger in die Schmuddelecke gefegt werden können, desto mehr Geld stellt der Staat den „Guten“ im Kampf gegen die „Bösen“ zur Verfügung. Dass er dabei die schwer verdiente Kohle der „Bösen“ verjubelt, ist eine andere Sache.

  1. Der Pranger – die Feinde der Öffentlichkeit präsentieren

Ist die Verortung geklärt, kommen die Medien ins Spiel. Sie haben die Aufgabe, den Feind der Öffentlichkeit zu präsentieren, damit alle mit dem Finger auf ihn zeigen können. Die Journalisten in Deutschland sind zu Lemmingen des politischen Systems verkümmert. Sie sind wichtig, um vermeintliche Belege gegen den „Feind“ in der Hand zu haben. Aus diesem Grund wird manipuliert, weggelassen und gefälscht, in erster Linie aber voneinander abgeschrieben – weil man sowieso nicht wirklich eigenes zu denken, zu schreiben oder zu sagen hat.

Man muss ein wenig Verständnis für die armen Journalisten von heute haben. Sie alle müssen sich und ihre Familien ernähren, sind also wirtschaftlich abhängig und so leicht zu marionettisieren. Wer es wagt, hier und da aus der Reihe zu tanzen (aktuelle Beispiele Nicolaus Fest und Bettina Röhl), wird von den „Kollegen“ schnell und übereifrig mundtot gemacht und kalt gestellt.

Haben die Medien entsprechend der Weisung von ganz oben (oder, was noch schlimmer ist, aus Überzeugung) die Stimmung in der Bevölkerung zurechtgerückt, tauchen die staatstragenden Denunzianten der linken SA auf, die nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, aber lächerlicher Weise davon überzeugt sind, dass sie zur Antifa gehören.

Sie sorgen dafür, dass Namen, Adresse, Arbeitsplatz und andere persönliche Dinge der Andersdenkenden veröffentlicht und verbreitet werden. Würden diese Kapuzenmännchen Rinder züchten, sie würden jedem Gegner ein Brandzeichen auf die Stirn drücken. Das ist staatlich gelenkter und subventionierter Terror. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

Wie erfolgreich dieses Zusammenspiel von Verortung und Pranger funktioniert, kann man am Beispiel der „HoGeSa-Bewegung“ erkennen:

In dem Moment, in dem mehr als 1000 nichtlinke Bürger auf die Straße gehen, um zu protestieren und sich 2-3 Nazis daruntermischen, schreiben die Medien von mindestens 1000 „Neo-Nazis“. Das versetzt den „Normalbürger“, der es mal gewagt hat, sich gegen Missstände aufzubegehren, sofort in Angst und Schrecken. Weil er natürlich nicht als „Neo-Nazi“ den Rest seines Lebens gebrandmarkt werden will, bleibt er der nächsten Demo fern – auch aus Angst vor Angriffen der Linksfaschisten. So können dann die Medien bei der nächsten Demo von einem Flop sprechen und sich freuen, dass diese Bewegung im Keim erstickt werden konnte.

Eine billige, durchschaubare aber niederträchtige Strategie, das Volk an den Ketten zu halten.

  1. Die existenzielle Vernichtung

Um jemanden mürbe zu machen, muss man ihm nur den Geldhahn zudrehen. Auch dazu dient die Verortung und der Pranger. Sie bilden die Basis, um dem Andersdenkenden die Existenzgrundlage zu entziehen. Mit Freuden und Enthusiasmus werden Arbeitgeber oder die Kundschaft über die „gesinnungspolitische Verwerfung“ in Kenntnis gesetzt. Leute verlieren ihren Job, erhalten keine Aufträge mehr, ihre Kundschaft wird vertrieben und sie stehen vor dem existentiellen Aus.

Organisationen werden die Konten gekündigt, oder sie können überhaupt kein Konto eröffnen. Dass es hierbei Absprachen zwischen den arabisierten Banken gibt, ist mittlerweile mehr als ein Gerücht. Wenn beispielsweise 2000 Banken zu einer Kontoeröffnung „nein“ sagen, wie vor kurzem bei einer islamkritischen Partei geschehen, kann das kein Zufall mehr sein.

Die existenzielle Vernichtung ist von übelster Sorte und von daher die wirkungsvollste Art der Unterdrückung, weil sie jedem die Lebensgrundlage entzieht. Spätestens hier werden die meisten Bürgerrechtler weichgekocht. Aber es kommt noch schlimmer.

  1. Die gesellschaftliche Isolation

Die brutalste, aber auch erfolgreichste Art, um jemanden zu zerstören, ist die gesellschaftliche Isolation, die Ächtung. Und genau deshalb wird sie in Deutschland von unserem verlinkten System so gnadenlos angewendet. Sie ist das i-Tüpfelchen, das Sahnehäubchen, der Todesstoß der Elite. Voraussetzung für diese Amputation von der Gemeinschaft sind wiederum die Verortung und der Pranger. Die gesellschaftliche Isolation geht einher mit der existenziellen, wirtschaftlichen Vernichtung, nur das hier noch zusätzlich die Privatsphäre der Andersdenkenden missbraucht wird. Das beginnt mit Versammlungsverboten und endet in Lokalverboten. Hoteliers und Gastronomen werden unter Druck gesetzt, um zu verhindern, dass sich „gewisse“ Leute in geschlossen Räumen treffen können. Bürger werden von Veranstaltungen ausgeschlossen, Nachbarn und Kollegen werden informiert, der Bekanntenkreis infiltriert. Manchmal geht es sogar so weit, dass Menschen aus ihren Wohnungen, aus ihrer Umgebung vertrieben werden. Selbst zu Aussätzigen war man in früheren Zeiten gnädiger.

Alle diese Teile des Schema „F“, die Verortung, der Pranger, die existenzielle Vernichtung und die Isolation sind Foltermethoden, menschenverachtend, spiegeln aber leider nur die aktuellen, linken Mehrheitsverhältnisse in Deutschland wieder.

Schema „F“ steht eben für Faschismus.

Da wir als Andersdenkende naturgemäß in der Minderheit sind, bleibt uns wohl oder übel nichts anderes übrig, als dieses Spielchen mitzuspielen. Aber ist das wirklich so problematisch? Wenn der Faschismus mal wieder nach links abgedriftet ist, kann man ja ruhig „rechts“ sein, auch wenn es in keiner Weise der Wahrheit entspricht.

PS: Der Autor war schon in seiner frühen Jugend im antifaschistischen Widerstand tätig und hat bereits als Schüler Nazi-Lehrer gejagt. Gestern auf der Autobahn, nachdem er von einem Nazi rechts überholt wurde, hat er auf der Stelle kehrt gemacht. Ob er nun in der richtigen Richtung unterwegs ist…?

*) Thomas Böhm ist Chefredakteur des Mediendienstes „Journalistenwatch“ und regelmäßiger Kolumnist bei conservo

www.conservo.wordpress.com

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