Gerechter Zorn und Wut schaffen die Grundlage zur Besserung.

(www.conservo.wordpress.com)

Von Martin E. Renner *)

„Jeder kann wütend und zornig werden, das ist einfach. Aber wütend und zornig auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer“, frei nach Aristoteles zitiert. Wie wahr und so treffend in den heutigen Zeiten.

Man stelle sich einmal vor, man gerät als Zeuge in eine Situation wie diejenigen, die diese animalische Bluttat in Stuttgart mit dem Handy filmten. Wir haben hier mittlerweile Zustände wie in ganz, ganz früheren Zeiten. Da war es – vermutlich nicht nur zu Kriegszeiten – üblich, mit Schwertern, Äxten und dergleichen sich gegenseitig den Schädel zu spalten oder Gliedmaßen abzuhacken.

Am deutschen Wesen mag die Welt genesen (Emanuel Geibel).

Nun ja – offenbar sind diese Zeiten wieder da. Täglich. Mitten auf der Straße, am helllichten Tag. In allen Regionen. Hier in unserem Traumland der Demokratie und dem uns alle noch aufs Beste versorgenden Wirtschaftswunderland. Der Geburtsstätte des ultimativen One-World-Phantasmas und gleichzeitig die wohlalimentierte Erziehungsanstalt, die den universalistischen, den internationalsozialistischen und den menschheitsbeglückenden Weltgeist des 21. Jahrhunderts und aller nachfolgenden Jahrhunderte an die unbedarften Geschöpfe vermitteln will. Deutscher sendungsbewusster (Un)Geist, der die darbenden Wesen und mühselig Beladenen aller Weltregionen genesen lassen will.

Ganz früher waren oben beschriebene Gemetzel wohl mehr oder minder üblich, die Gesellschaft war sich dessen bewusst – man wusste, was einen im Zweifel erwartete. Ob die aktuell an den Tag getretene Brutalität und Hemmungslosigkeit gegenüber vorzivilisatorischer Zeiten schlimmer oder weniger schlimm ist? Wer weiß das schon und vor allem, was soll’s?

Allerdings weiß unsere heutige und in weiten Teilen ziemlich weit effeminierte Gesellschaft eben nicht, was sie im Zweifel erwartet. Was wir hier in diesen Tagen in unserer abendländischen „Hochzivilisation“ geboten bekommen. Was auf diesem Planeten von einigen der Spezies Mensch täglich praktiziert wird. Bislang allerdings weniger in unseren Breitengraden. Doch, das ist jetzt offenkundig anders. Und, das wird an Schärfe deutlich zunehmen.

Man könnte meinen, die Hunnen seien eingefallen.

Eine Frauenleiche, mit 70 Messerstichen zu Tode gemetzelt, wird in einem Koffer gefunden. Eine Mutter wird mit ihrem achtjährigen Sohn vor einen ICE gestoßen. In Stuttgart wird ein Mann auf der Straße mit einer Art Schwert zerhackt. Drei aufeinanderfolgende Tage einer ganz normalen(???) Woche in Deutschland. Wäre man sich nicht der Jahreszahl bewusst, könnte man meinen, die Hunnen seien eingefallen.

Aber denken wir den obigen Ansatz doch einmal zu Ende: Was tun, wenn man Zeuge einer solchen Abartigkeit wird? Man ist mit der Tochter oder seiner Enkelin beim Einkauf oder beim Spazieren und dann so etwas wie in Stuttgart? Ein Mensch – ich verkneife mir mühsam ein „?“ an dieser Stelle – hackt mit seinem Schwert auf einen am Boden Liegenden ein. Eine Frau, keine zwei Meter und nur durch einen PKW von diesem „Vorgang“ getrennt, bricht hilflos in Tränen aus. Hilft man? Versucht man, ein Leben zu retten? Ohne „Hilfsmittel“ wohl kaum – oder doch? Immerhin würde er vermutlich von dem Opfer ablassen müssen, und das wäre ja dann schon ein Erfolg.

Angenommen, man kommt zufällig vom täglichen Baseball-Spiel und hat den Schläger noch parat – darf man…? Ist das Notwehr? – Ja natürlich!!! Machen wir die Fragestellung also etwas spannender: Man ist Mitglied der „Alternative für Deutschland“, hat also mit dem Baseball-Schläger ein Hilfsmittel zur Hand und streckt damit die menschliche Bestie nieder.

Was glauben Sie?

Eines muss uns in unserem zutiefst verstörtem Land doch mittlerweile bewusst sein: Noch perfider und gesellschaftszerstörender als die täglichen Bluttaten, der uns heimsuchenden, tribalistisch sozialisierten, gar nicht mal so „edlen“ Wilden sind „unsere“ Verfechter eines unerträglichen kulturmarxistisch motivierten Gutmenschentums. Dieser Beutegemein-schaft aus Politik, Medien, Wissenschaft, Justiz, Wirtschaft, Kultur, Kirchen, NGOs und … ja, mittlerweile auch zu beträchtlichen Teilen einer in langen Jahrzehnten indoktrinierten Gesellschaft.

Jede Wette: Kitzelt man ein solches schwertschwingendes Human-Monster – etwa als AfD-Mitglied – auch nur mit der Schreibfeder am Kinn, um es von seiner orgiastischen Gewalt- und Dominanzverirrung abzuhalten, es würde Anzeigen nur so hageln. Natürlich, so würde es heißen, hätte man nicht versucht, ein Leben zu retten, sondern man hätte seinen „Rassismus“ und seine deutschbedingte geistesgenetisch angelegte „Fremdenfeindlichkeit“ ausgelebt. Doch selbst ein politisch unverdächtiger Passant, also ohne zurechenbare Parteimitgliedschaft, würde sich automatisch und im Handumdrehen des gleichen Verdachts und der gleichen Zuschreibungen ausgesetzt sehen. Da in unseren Landen, die Trennungslinie, wenn nicht gar die Spaltungslinie mittlerweile darin besteht: „Ich akzeptiere alles und heiße alles gut, was unsere neofeudalistischen Eliten uns als gut, wertvoll und moralisch notwendig verkaufen, auch wenn ich schweige und mich als unmutiges Mitglied des „Clubs der Schweigespirale“ abducke und kommentarlos beobachte, was da so alles um mich herum passiert.“ Oder: „Ich akzeptiere das alles nicht, ich mache Gebrauch von meinem Recht als souveräner Bürger, der selber denkt, der selber entscheidet und im Zweifelsfalle seine widerständige Meinung frei und mutig äußert.“

Zwar nicht legitimiert, dafür aber unantastbar und sehr wirkmächtig.

Denn nach jeder Bluttat springt der gleiche Gesinnungs- und Relativierungsmechanismus an, da ja nicht sein kann, was nicht sein darf. Ganz ehrlich, werte „Haltungsjournalisten“, wäre es nicht an der Zeit eure eigene Indoktrination so langsam zu überwinden. Ihr, die Ihr die Traktate der Frankfurter Schule seit Euren jungen Jahren immer und immer wieder zur Selbstbestätigung Eurer Einzigartigkeit und als Ausweis Eurer selbstattestierten gesellschaftlichen und geistigen Vorrangstellung inhaliert, wie ein Junkie seine geistverwirrenden Drogen. Oder schafft Ihr das nicht mehr, da Ihr schon längst eure eigentliche Aufgabe – zu berichten, zu hinterfragen, aufzudecken – aufgegeben habt, die Kontrolleure der politischen Macht zu sein und stattdessen lieber die Sprachverstärker und die Erziehungsbeauftragten für die Massen im Auftrag der politisch Mächtigen zu sein – und damit längst zu politisch Agierenden geworden seid. Zwar nach demokratischen Prinzipien nicht legitimiert, dafür aber unantastbar und sehr wirkmächtig.

Ein achtjähriger Knabe stirbt unter den Rädern eines einfahrenden ICE. Öffentliche Debatte: Unsere Bahnhöfe müssen sicherer werden. „Experten“-Kommentare zuhauf, einer bekloppter als der andere, einer situations- und wirklichkeitsferner als der andere. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass unsere Gesellschaft immer brutaler wird“, will uns der polit-mediale Komplex einreden und uns damit zu Mittätern, zu Mitschuldigen machen.

Jetzt mal ehrlich und ideologiefern: Das ist nicht „unsere“ Gesellschaft, das sind nicht „wir“!!! Das sind die Auswirkungen eines ebenso absurden wie niederträchtigen kulturmarxistischen Planes zur Schaffung einer neuen Gesellschaft mit dem „neuen“ Menschen. Einem Gesellschaftsexperiment vorher nie gekannten Ausmaßes – in dem der werteschaffende Bürger allerdings die Rolle des geduldigen und die ganze Planung finanzierenden Opfers spielen darf.

Frauen und Kinder zuerst – täglich!!!

Welche Unverschämtheit, dass Ihr, die Ihr dieses Experiment betreibt uns Bürger mit solchen Taten überhaupt in Verbindung bringt! Schämt Euch und noch besser: Brecht das ganze schon weit gediehene Experiment ab, bevor dieser unsägliche Plan Euch auf die Füße fällt, durch den sich bereits abzeichnenden und dann kaum noch aufzuhaltenden Aufstand der „wirklich Anständigen“. Lasst es nicht dazu kommen, dass die werteschaffenden bürgerlichen Milieus sich zum Bürgerkrieg genötigt sehen und den Kulturkampf aufnehmen gegen die Kulturmarxisten des gesellschaftlichen Oberbaus und deren hilfswilligen Milizen, die sich aus den Menschenimporten rekrutieren. Ganz nach dem Motto: „Sein oder Nichtsein“.

Und wisst Ihr was? Es ist vollkommen wurscht, ob da irgendjemand eine schlechte Kindheit hatte. Wir schützen zu allererst unsere eigenen Kinder!!! Wer Schutz sucht, der findet Schutz. Wer uns aber angreift, gegen den werden wir uns zu verteidigen wissen – und sei es indem wir seinen Hintern jenseits der Grenze befördern.

Ach, ich vergaß, wir haben ja gar keine Grenzen mehr. Es kommen ja immer noch tagtäglich „hochzivilisierte“ Menschen zu uns. Unbehelligt, unkontrolliert, auf das wir selbst das Chaos, die Barbarei und die Dysfunktionalität der Dritten Welt bei uns erleben dürfen. Hilft zwar niemandem, verhindert langfristig sogar jede mögliche Hilfe – aber der eine oder andere links-rot-grün-versiffte Idiot fühlt sich dann halt besser. Hurra, mein Gott, was sind die Deutschen – Linksdrehende zumal – doch für edle Menschen. Opfern bereitwillig ihre Frauen und Kinder, ihren Wohlstand, sich selbst – und endlich die ganze Nation. Und das nicht einmal, weil sie das Fremde so sehr lieben, sondern weil sie das Eigene so sehr hassen.

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Hatten wir schon, Ihr Narren.

Es wird ebenso – aber dieses Mal endgültig und irreversibel enden. Könnt Ihr Gutmenschen das überhaupt mit Eurem Gewissen vereinbaren? Wer wird Hilfe anbieten, wenn wir nicht mehr sind? Merkt Ihr überhaupt noch etwas? Ja, es gibt auch deutsche Mörder. Ich habe allerdings noch nie gehört, dass 18 Deutsche eine junge Frau gruppenvergewaltigten. Ich habe auch niemals derart inflationär von Messern, Äxten, Schwertern, Hämmern und dergleichen in eindeutigem Zusammenhang gelesen.

Werte „Haltungsjournalisten“, seid Ihr Euch eigentlich bewusst, dass jeder normal begabte Mensch mittlerweile ganz genau weiß, um wen es sich handelt, wenn Ihr von „Männern“, „Jugendlichen“ und mit all Euren Verbalverrenkungen schreibt?

Ohnmacht, Entsetzen, Wut, Trauer und Anteilnahme.

Heute werden wir gezwungen, das alltägliche Glücksspiel auf Deutschlands Straßen auszubaden. In aller Ohnmacht, in allem Entsetzen, in aller Wut – und in aller Trauer und Anteilnahme. Vor allem aber sollen wir gezwungen werden, still zu sein, hinzunehmen, zu erdulden und gar zu erleiden. Wer mehr als berechtigte Fragen stellt, wird schneller am Pranger des „Rechtsextremen“ angekettet sein, als manch einer bis drei zählen kann. Solche Zustände aber sind weder freiheitlich, noch lebenswert. Im Gegenteil: Sie sind totalitär und freiheitsfeindlich. Die täglichen Horrortaten sind schon schlimm genug, aber weitaus schlimmer ist es, darüber nicht mehr frei reden und auch nicht mehr frei urteilen zu dürfen.

Ja, es ist wieder so weit: Der im hier und heute lebende deutsche Bürger hat wieder einmal einen „Maulkorb“ anzulegen und zu tragen. Ein Maulkorb, der aus politischer und kultureller Gleichschaltung, aus der Verengung des Denk- und Sagbaren, aus der Ausgrenzung und der moralgesättigten Diffamierung Andersdenkender besteht.

Wenn Politik und Medien heute einerseits als Planer und Macher für grundstürzende gesellschaftliche Veränderungen und gleichzeitig als „Ankläger“, als „Staatsanwalt“, als sachverständige „Experten“ und als „Richter“ agieren – dann ist das ohne jeden Zweifel demokratiefeindlich. Das Gleiche gilt für Politiker und Medien, die sich nicht mehr als Treuhänder der Bürger, des Gemeinwohls und der eigenen Nation verstehen, sondern als Exekutoren einer utopisch-universalistisch-irrealen Ideologie. Einer Ideologie, die de facto zum unwiderruflichen Ende einer souveränen und demokratischen deutschen Nation führen muss, soll und wird.

Eigentlich gar nicht so schwer, lieber Aristoteles.

Ja – dieser Text hat eine gehörige Portion an Zorn und Wut und deshalb sei noch einmal auf das Zitat von Aristoteles zurück zu kommen: „Jeder kann wütend und zornig werden, das ist einfach. Aber wütend und zornig auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.“

Die Adressaten – also die Gemeinten und damit die „Richtigen“ – unseres Zornes und unserer Wut sind identifiziert. Das „richtige Maß“ ist beschrieben. Die „richtige Zeit“ ist JETZT. Der „richtige Zweck“ ist die Erhaltung unserer Demokratie, unserer Nation und damit unserer Souveränität. Die „richtige Art“ können die Verursacher unserer politischen und kulturellen Verwüstungen selber wählen – entweder Einhalt und Umkehr, also Metanoia oder Untergang. Entweder schiedlich und friedlich oder schrecklich und womöglich nicht gewaltfrei.

Eigentlich gar nicht so schwer, lieber Aristoteles.

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*) Martin E. Renner MdB ist Betriebswirt und Freier Autor (regelmäßig auf PI-News). 2013 war er einer der 15 Gründungsinitiatoren sowie Mitglied im Gründungsvorstand der Partei Alternative für Deutschland (AfD). Seine Beiträge erscheinen ab heute auch auf conservo.

www.conservo.wordpress.com     4.8.2019

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