Mord oder “Sterbehilfe”

Karfreitagsgedanken

Von Peter Helmes

Karfreitag ist ein Tag, der dazu aufruft, an den Tod, aber auch an die Erlösung zu denken. Leben und Tod sind eine Einheit: Der Tod ist der ständige Schatten unseres Lebens und sein notwendiger Gegenpol. Wer einen festen Glauben hat, dürfte diesem Tag nicht ängstlich entgegensehen. Wenn Sie, verehrte Leser, jedoch den weiter unten (im Anschluß an meinen Artikel) wiedergegebenen erschütternden Bericht der „Christ und Welt“ und die sich daran anknüpfende Diskussion lesen – diese Zeit sollten Sie sich wirklich nehmen – werden Sie fassungslos sein oder sich in Ihrer Meinung bestätigt sehen. Zuvor jedoch noch ein paar Gedanken zum Thema:

Verunsicherte Gesellschaft

Der Suizid, das freiwillige Ausscheiden aus dem Leben, scheint zunehmend vielen Menschen der einzige Weg zu sein, einem vermeintlich „würdelosen“ Altern oder einem würdelosen Dahinsiechen auszuweichen. Oft aber – und das gehört zur Ehrlichkeit in der Debatte – entsprechen Suizidwünsche nicht nur einer privaten Motivation einzelner Menschen, sondern sind (auch) Resultat eines sozialen Defizits bzw. eines Defizits an sozialer Verantwortung. Viele Schwerkranke – oder auch solche, die sich vor einem solchen Schicksalsschlag fürchten – wollen lieber vorher aus dem Leben scheiden, als am Ende ihres Lebens vermeintlich vollkommen entwertet, ja unwürdig, dazustehen. Das aber – reden wir doch Klartext! – ist auch Ausdruck einer entsolidarisierten Gesellschaft, die den Menschen einredet, es sei doch eigentlich ganz vernünftig, sich vorher zu verabschieden.

„Volkes Stimme“ ist zuweilen emotional bestimmt. Wenn noch entsprechende mediale Unterstützung hinzukommt, wird oftmals die reine Vernunft an den Rand gedrängt. Der Drang zu „würdevollem Sterben“ wird umso größer, je mehr wir die Beihilfe zur Selbsttötung liberalisieren, sie also fast zu einem gesetzlich geschützten „Recht“ erklären.

Die Würde des Menschen

Ein Begriff steht im Zentrum der Diskussionen über Sterbehilfe: die Würde des Menschen. Ist es sinnvoll, Menschen, die geistig noch gesund sind, aber an körperlichen Krankheiten leiden, den Weg zu erleichtern, indem man die Beihilfe zur Sterbehilfe in Deutschland rechtlich eindeutig regelt und gestattet? Würdigt man dadurch Menschen mit geistiger Behinderung herab? Würdigt man kranke Menschen dadurch generell herab? Oder wird man so endlich überhaupt nur der Würde des Menschen gerecht?

„Menschliches Leben hat Würde, weil es menschliches Leben ist“, stellt der evangelische Theologe Schneider klar, der in der Beihilfe zur Sterbehilfe eine Verletzung der Menschenwürde sieht. Ärzte, die in Deutschland aktuell noch durch ihre Standesrechte und Standesethik daran gehindert werden, Sterbehilfe zu leisten, seien per Berufsbild dazu verpflichtet, sich am „Leben“ ihrer Patienten zu orientieren.

Doch ist das wirklich so? Ist es nicht auch Kernaufgabe eines Arztes, nicht nur zu heilen, sondern Schmerzen zu lindern, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist? Und ist die ultimative Schmerzlinderung nicht unter Umständen der Tod als letzter Ausweg? Menschen wollen vielleicht nicht unbedingt nur wegen des Nicht-mehr-Aushaltens des körperlichen Schmerzes sterben, sondern vielleicht auch wegen der Angst vor Kontrollverlust, Autonomieverlust und Verlust des Lebenssinns. Wer kann das beantworten?

Zu schnell kommt der Ruf nach „Sterbehilfe“. Dritte dürfen jedenfalls nicht darüber entscheiden, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht! Zu Ende gedacht, darf man durchaus polemisch festhalten: Wer „Sterbehilfe!“ ruft und das mit der „Entlastung“ der Gesellschaft oder der Familie begründet, ist nicht weit von Euthanasie und Totschlag. Die solches fordern, müßten auch Abtreibung und das Ende jedes menschlichen Daseins fordern.

Ist es nicht vielmehr so, daß der Wunsch nach erlaubter Tötung und seine Begründung mit „menschenwürdigem Sterben“ eher Tarnung einer Angst ist, der man auszuweichen trachtet? Auch der Tod hat eine Würde! Ich finde es menschenunwürdig, das Sterben aus unserem gesellschaftlichen Leben zu verdrängen bzw. auf dem Niveau von Talk- und Boulevard-Politik zu diskutieren.

Unsere Gesellschaft als Ganzes ist auf diese Debatte offensichtlich nicht vorbereitet – letztlich auch ein Ergebnis zunehmender Entchristlichung (wie der nachfolgende Artikel eindrücklich darlegt). Hinzu kommt, daß findige „Sterbehelfer“ uns die Argumente für eine Selbsttötung (das Wort „Selbstmord“ will ich ausdrücklich vermeiden, weil es keine Tat aus niederen Beweggründen ist) einprägsam vorbeten und von einem „Sterben in Würde“ reden und davon, daß man im Falle des Falles der Familie, dem Partner und/oder der Gesellschaft nicht zur Last fallen soll. So erreichen die Sterbehilfevereine einen nicht geahnten Zuspruch.

Wer sich aus dem Diesseits verabschieden will, soll das tun (können), lautet die gängige Parole. Niemand scheint danach zu fragen, ob dies nicht einer Kapitulation vor dem Leben (und dem Tod) gleichkommt und auch Ausdruck einer tiefen Resignation ist: Der Mensch verabschiedet sich lieber, als weiter unter uns zu leben. Und damit dreht sich die Spirale: Der Ruf nach gesetzlich erlaubter Beihilfe zum Suizid wird immer lauter.

Primat des Naturrechts

Auch Atheisten können eine Weisheit nicht umgehen – und kluge Agnostiker bestätigen dies: Es gibt ein Recht, das über das vom Menschen gemachte Recht hinausgeht und an das sich alle menschlichen Gesetze halten müssen, um nicht ungerecht und sittenwidrig zu werden. Dies ist das Naturrecht, das sich aus der Natur, dem Wesen des Menschen als vernunftbegabtes Sinneswesen, ergibt. Deshalb kann sich „kein menschliches Gesetz anmaßen“, dieses Gesetz zu ignorieren.

Wir, die Gesellschaft, sind also im Zugzwang: eine Gesellschaft zu schaffen oder sie so zu beeinflussen, daß niemand auf die Idee kommen sollte, sich lieber zu verabschieden, als weiter unter uns zu leben. Grundvoraussetzung dazu ist nicht nur das Bejahen des Lebens – auch mit seinen Grausamkeiten –, sondern auch die notwendige Vorsorge für ein würdevolles Altern und Sterben: durch Ausbau der Pflege- und der Hospiz- bzw. Palliativeinrichtungen. Die Ausgangsfrage sollte lauten: Wie können wir in der Gesellschaft eine neue Kultur des Sterbens ermöglichen, die den Menschen eben die Angst vor dem Sterben nimmt? Und wie weit sollte die bisher straffreie Beihilfe zur Selbsttötung verhindert werden?

„In Wahrheit ist der Tod auf Bestellung kein Gewinn an Freiheit. Sondern eine Kapitulation – vor dem Leben und vor dem Geist des Zwecks. Ärzte und Konzerne helfen uns mit chirurgischen und kosmetischen Mitteln dabei, das Altern zu verlernen. Nun sollen wir uns von Schmerz und Leid abwenden.“ (Jakob Augstein im SPIEGEL). Dem ist nichts hinzuzufügen.

P.S.: Der Autor hat sowohl seine krebskranken Eltern und als auch seine ebenfalls krebskranken Geschwister bis in den Tod begleitet, weiß also, wovon er spricht.

Ein erschreckender Bericht gegen das Leben – ausgerechnet auf „Christ und Welt“

Auf der zeitkritischen Internetplattform pi-news ist am 1.4. 2015 ein erschütternder Artikel zum Thema Sterbehilfe erschienen (pi-news.net/2015/04/christ-und-welt-propagiert-mord-als-christliche-sterbehilfe/#more-455053), der auf eine breite Resonanz gestoßen ist. Die Diskussion zeigt die ganze Bandbreite und Tiefe der Auseinandersetzung um dieses Thema. Anlaß war die Wiedergabe eines Artikels, der in „Christ und Welt“ erschienen war. Hier der Text aus pi-news:

„Christ und Welt propagiert Mord als christliche Sterbehilfe

Wir saßen bei ihr an diesem Nachmittag, und die Schwester kam noch mal ins Zimmer und fragte, wie es gehe. Dann ging sie wieder. Wir schauten uns an, mein Vater nickte. Ich tat, was wir besprochen hatten: Ich stand auf, schob eine Kommode vor die Tür, mein Vater nahm meiner Mutter das Sauerstoffgerät aus der Nase und hielt ihr mit der rechten Hand die Nase zu, mit der Linken den Kiefer, dass sie nicht mehr durch den Mund atmen konnte.

Mit seiner rechten Hand verdeckte er auch ihre Augen, ich wollte aber ihre Augen sehen können, ich wusste nicht, wie ein Mensch reagiert, wenn er erstickt wird. Es gibt immer noch normale Instinkte. Sollte ich sehen, dass meine Mutter in Panik die Augen aufriss, wollten wir sofort aufhören. Ich hielt die Hand meiner Mutter, mein Vater weinte und sagte zu ihr: »Mädchen, verzeih mir, das ist nur ein kurzer Moment, dann hast du es geschafft.«

Ich hielt ihre Hand und redete beruhigend auf sie ein. Ich hatte das Gefühl, dass sie versuchte, die Luft anzuhalten und das zu unterstützen. Ich hatte erwartet, dass sie vielleicht versuchen würde, sich von unseren Händen zu befreien. Aber ich musste keine besonders starke Kraft aufwenden. Das war ein Händchenhalten, mit beiden Händen hielt ich ihre Hände, streichelte sie und sagte: »Mama, gleich bist du erlöst. Irgendwann werden wir uns wiedersehen. Dann können wir darüber noch mal reden.« Fast drei Minuten dauerte das.

Mein Vater musste all seine Kraft aufwenden, weil der Wille, der Reflex, den Mund zu öffnen und zu atmen, extrem stark ist. Ich spürte, wie ihre Kraft nachließ. Irgendwann waren ihre Hände kraftlos. Langsam nahm mein Vater meiner Mutter die Hand von Nase und Kiefer. Ich legte ihr die Hände auf die Brust, ging zur Tür und schob die Kommode wieder weg. Ich ging zurück. Wir beugten uns über meine Mutter, um zu prüfen, ob noch Atmung zu spüren war. Mein Vater suchte nach dem Puls. Wir guckten uns an, wollten uns gerade hinsetzen, mein Vater auf der einen Seite des Bettes, ich auf der anderen. In dem Moment zog meine Mutter wieder nach Luft. Wir sprangen auf, und mein Vater hielt ihr noch mal Nase und Mund zu, wieder für eine halbe Minute. Dann war es endgültig vorbei.

Meine Mutter hatte die ganze Zeit die Augen zugelassen. Als wenn sie dachte: Es ist nur ein kurzer Moment, und dann schlafe ich für immer und ewig. Mein Vater und ich setzten uns; er schaute, ob es Druckstellen gab, die den Verdacht auf die Tat lenken könnten. Wir warteten. Nach zehn Minuten ging ich ins Schwesternzimmer und sagte: »Die Mama hat’s geschafft.«

(Dieser Artikel (Auszug) erschien als positives Beispiel zur humanen christlichen Sterbehilfe in der degenerierten “Christ und Welt”, der kärglichen Beilage eines einst größeren Blattes, das die Bischöfe an die grünrote ZEIT verschenkt haben. Für mich ist das Mord!)“

Soweit der Artikel auf pi-news. Ich verhehle meine Meinung nicht: Für mich war das Tötung, Totschlag – ob auf Verlangen, wissen wir nicht. Daß ich ist meiner Meinung nicht alleinstehe, sehen Sie an den folgenden Diskussionsbeiträgen auf „pi“. Daß es aber auch eine sehr große Zahl radikal Andersdenkender gibt, muß ich zwar ertragen, aber bedrückt mich sehr.

Artikel inzwischen gestrichen

Daß auch der „Christ und Welt“-Redaktion inzwischen Zweifel an ihrem eigenen Blatt gekommen sind, beweist der Umstand, das der o. a. Beitrag inzwischen gestrichen ist. Zunächst kommentarlos, soll aber in der nächsten Ausgabe kommentiert werden. Daß aber Christiane Florin, die Chefredakteurin des Blattes, mit diesem Artikel erneut ihre oft schon gezeigte „unchristliche Kompetenz“ unterstrichen hat, sei ebenfalls auch erwähnt.

Hier eine Auswahl der bei „pi-news“ eingegangenen Diskussionsbeiträge:

#26 Heta   (01. Apr 2015 14:58):  Madame Florin hat wohl selbst gemerkt, dass sie mit dem Artikel „Mama, gleich bist du erlöst“ voll danebengegriffen hat, die Seite ist gelöscht, hat wohl Ärger mit ihren Oberen bekommen. Matthias Matussek hat den Artikel „die säuselnde Beschreibung eines Mordes“ genannt. Als „positives Beispiel“, wie Kewil meint, war der Artikel allerdings nicht gedacht, man erfährt immerhin auch, dass die Beziehung zwischen Vater und Tochter nach der Tat in die Krise geriet, wobei der Vater offenbar im Gegensatz zur Tochter von Skrupeln geplagt war. In der nächsten Ausgabe von „Christ & Welt” soll dem Thema „breiter Raum eingeräumt werden“. (http://kath.net/news/49998)

#29 Selberdenker (01. Apr 2015 15:06):  Mal davon abgesehen, dass auch als “christlich” betitelte Medien inzwischen vom aktuell gestörten Zeitgeist durchsogen sein können – die eigenhändige Erstickung der eigenen Mutter, verbunden mit minutenlangem Todeskampf im Angesicht der “gutmeinenden” eigenen Familie ist kein Stück mit “Humanität” zu rechtfertigen. Das in dem Text anklingende edle Pathos halte ich sogar für pervers. Auch einem kranken, einem schwerkranken Menschen kann man heute sein Leben lebenswert, zumindest erträglich gestalten. Beim Einsatz von Schmerzmitteln, Opiaten, ist die Grenze zur Sterbehilfe heute eh fließend. Eine manchmal hocherregte Diskussion über Sterbehilfe halte ich deshalb für unsinnig. Das weiß jeder Arzt, jede Pflegekraft. Anhaltende unerträgliche Schmerzen muß heute niemand mehr haben.

#30 Chrmenn (01. Apr 2015 15:11):  Das Ganze ist ein sehr kontroverses Thema und sollte auch so behandelt werden. Aktive Sterbehilfe öffnet die Tür zum Missbrauch, logisch. Aber so zu tun, als wäre nicht manchmal assistierter Selbstmord gnädiger, stimmt ebenfalls nicht.

Das oben Beschriebene – also Tod durch gewaltsames Ersticken – ist ja wohl eher ein grausamer Witz als ein Beitrag, offenbar haben sie’s selber auch schon gemerkt.

Tatsache ist: Alzheimer dauert etwa acht bis zehn Jahre. Die Menschen wissen zum Schluss nicht mehr wie sie heißen, und Menschenkothaufen sind ziemlich groß und stinken erbärmlich. Der Verfall ist langsam und total. Ich wollte das erstens nicht unbedingt selbst erleben, aber auch niemandem zumuten wollen. Oder Endzustände von Krebs (hier ist allerdings mit Freigiebigkeit von Schmerzmitteln viel zu helfen). Selbstbestimmung ist tatsächlich notwendig. Die Diskussion sollte nicht so sehr von moralischer Entrüstung bestimmt sein als mehr von dem Wunsch, vermeidbares Leiden abzuwenden und gleichzeitig vor Missbrauch zu schützen.

#24 alles oder nichts (01. Apr 2015 14:56): …Spinnen wir es doch mal weiter und gingen davon aus, es wäre (gesetzlich) kein Mord sondern “wie auch immer Sie es verharmlosend nennen wollen”. Dieses Mal ist es die (reiche) Erbtante. Die will eigentlich noch leben, hat aber die Schlafkrankheit (Narkolepsie). Das bedingt, dass sie ebenfalls im KKH liegen muss auch wegen der Verletzungen, die diese Krankheit mit sich bringt (durch Stürze).

Da trifft dann auch das Synonym alles oder nichts genau zu, denn Sie werden vermutlich davon schwadronieren, dass Sie “erlöst” werden musste. Hat aber nichts mit dem Erbe zu tun “ich schwör” ^Sie sehen: Ein klein wenig weiter gedacht, und schwupps ist man bei “legitimiertem” Mord.

#35 Legit (01. Apr 2015 15:20):  Die Tochter gibt auch ganz offen zu das sie einen Mord begangen haben. Weiter unten im Text steht: “Papa, es gibt Menschen, die begehen einen “MORD” aus Boshaftigkeit, aus Habgier, aus niederen Beweggründen, aber wir haben es gemacht, um Mama zu erlösen.” Unfassbar wie können Menschen die sich Christen nennen, nur so etwas tun! Der Preis im Leben für diese Handlung, wird wohl die Liebe zwischen Vater und Tochter sein.

#40 Zensus (01. Apr 2015 15:30): Sterbehilfe ist, was die Schweiz richtig macht mit Dignitas auf freien Willen, wo man selbst den Schlummertrunk einnimmt, ohne Qualen zu haben, wie ersticken…

#47 Uschi Obermayer   (01. Apr 2015 16:04):  Ich bin missionierender Atheist und halte Gläubige für dumm! Aber das was hier beschrieben wurde ist in der Tat Mord und Tod durch Ersticken sehr sehr unangenehm. Eine Sterbehilfe auf Wunsch durch Medikamente die einen angenehmen Übergang ermöglichen unterstütze ich dagegen!

#53 KaraMustafa (01. Apr 2015 16:35):  Es ist doch traurig, dass Menschen zu diesen schrecklichen Handlungen genötigt werden. Es sollte hier nach dem Willen der Sterbenden gehen und wenn diese nicht mehr wollen, dann sollte man einen würdevollen Abgang erlauben. Ich hoffe, dass ich niemals in so eine Situation komme. Ich ziehe den Hut vor dieser Familie.

#56 magoo (01. Apr 2015 16:51):  Wäre ich anstelle der Frau, ich wäre mehr als dankbar für einen derartigen Ehepartner und eine derartige Tochter. Was mich stört, ist diese perverse Lust, Menschen leiden zu sehen.

#58 Deutsche Vita (01. Apr 2015 17:09):  Ich bin gerade in genau einer solchen Situation…Ein 95jähriger Mann, geistig noch halbwegs auf der Höhe, aber körperlich buchstäblich verfaulend. Keine Durchblutung mehr, Haut und Körperteile sterben ab, faulen, stinken… der Mann kann sich nicht mehr bewegen, liegt sein Monaten nur noch hilflos im Bett … und die Pflegekräfte in diesem 3000 €/Monat-Heim haben keine Zeit für wirkliche Pflege. Der Mann jammert, weint, fleht und bittet darum, endlich sterben zu dürfen. Aber Staat, Gesellschaft und Kirche kennen keine Gnade… ! Was würde kewil tun, wäre das sein Vater? Würde er wohl weiterhin derart weltfremdes Zeug schreiben?

#70 Tom62 (01. Apr 2015 18:57):  Wer im Namen des Christentums Mord zu rechtfertigen versucht, der bewegt sich im Bereich von Blasphemie und Sakrileg. Das würde ich so auch unterschreiben. Dennoch ist das ein schwieriges Thema, und es gibt keine “einfachen” Antworten. Kein Mensch hat jedoch das Recht, von sich aus das Leben eines anderen zu beenden. Das Lebensrecht eines Menschen ist nicht verhandelbar. Juristisch gesehen dürfte hier nicht einmal “Tötung auf Verlangen”, sondern Mord, wenigstens aber Totschlag vorgelegen haben. Selbst nach den Regeln der so genannten “Sterbehilfe” ist das m. E. nichts, was unter diesem Begriff durchginge.

Was die kulturrelativistische Beilage der ohnehin linkslastigen “Zeit”, “Christ und Welt” mit dem oben Genannten propagiert, hat weder mit Christentum, noch mit Barmherzigkeit, noch mit Recht und Gesetz etwas zu tun.

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