Scharia-Polizei und das Wochenende der Islamisten

schariaVon Thomas Böhm

Keine Religion schafft es so oft und so „nachhaltig“, die öffentliche Diskussion zu beherrschen, wie der Islam. Meistens sind es negative Schlagzeilen (Hals abschneiden, Terror-Anschläge, brennende Moscheen, geschändete Kirchen), die sich in die Köpfe der deutschen Bürger einbrennen.

Auch das vergangene Wochenende stand mal wieder im Zeichen der Strenggläubigen. Neben den üblichen Auslandsmeldungen (Berliner Rapper Deso Dogg auf dem Karrieresprung bei der IS, Iran, Assad und USA Seite an Seite gegen die Islam-Terroristen, Nachfolger für den getöteten radikalislamischen Führer der Al-Schabab-Miliz gefunden) hat der zu Deutschland gehörende Islam ebenfalls wieder für Schlagzeilen gesorgt. Es waren dabei nur einige Warnwesten und freche Sprüche nötig, um Politik und Medien auf den Plan zu rufen und vor sich herzutreiben. Der provokante Arm der Islamisten schaffte es mit dem „Scharia-Polizei-Flashmob“ sogar in die Tagesschau:

„Seit einigen Tagen treten in Wuppertal radikalislamische Salafisten als “Scharia-Polizei” auf, patrouillieren in orangefarbenen Westen nachts durch die Straßen, belästigen Passanten und versuchen, junge Männer anzuwerben. Die Bundesregierung hat jetzt mit scharfen Worten auf die selbsternannten Sittenwächter reagiert: “Die Scharia wird auf deutschem Boden nicht geduldet. Niemand darf sich anmaßen, den guten Namen der deutschen Polizei zu missbrauchen”, sagte Innenminister Thomas de Maizière der “Bild”-Zeitung. Und Justizminister Heiko Maas betonte in dem Blatt: “Für die Durchsetzung von Recht und Gesetz ist allein der Staat verantwortlich.” Klar sei, dass eine illegale Paralleljustiz nicht geduldet werde.

Nordrhein-Westfalen stellte das Tragen der “Scharia-Polizei”-Westen unter Strafe. Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte in der Fernsehsendung “Aktuelle Stunde” des WDR, er habe hierzu am Nachmittag einen polizeilichen Erlass herausgegeben. Die Beamten seien angewiesen worden, “gegen solche Möchtegern-Streifen mit allen polizeilichen Mitteln vorzugehen”. Das umfasse die Identitätsfeststellung und das Wegnehmen der Westen oder anderer Dinge, die den Polizeinamen missbrauchen.

Unions-Fraktionschef Volker Kauder forderte in der “Welt am Sonntag”, die selbsternannten “Scharia-Polizisten” zu verbieten. “Für die Einhaltung der öffentlichen Ordnung sorgen unsere Polizisten und nur sie. Deshalb müssen wir ein Verbot dieser vermeintlichen islamischen Tugendwächter prüfen.” Sollte es keine Rechtsgrundlage geben, müsse diese geschaffen werden, so Kauder. CSU-Innenexperte Stephan Mayer will sogar die Werbung für die Einhaltung der Scharia unter Strafe stellen. Er sagte dem “Tagesspiegel am Sonntag”: “Der Staat darf es nicht hinnehmen, dass eine radikale islamistische Minderheit auf unseren Straßen einen religiösen Verhaltenskodex propagiert, der sich über deutsches Recht stellt.”  (http://www.tagesschau.de/inland/scharia-polizei-100.html)

In der „Bild“ legte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann noch eine Schippe drauf: „Das ist schlichtweg abartig und dreist, was da passiert! Die üble Propaganda der ISIS-Terroristen, die wir über das Internet erleben, darf sich niemals auch auf deutsche Straßen breit machen. Das ist ein direkter Angriff der Salafisten auf unseren Rechtsstaat und eine Kriegserklärung, die wir nicht tolerieren dürfen!“. (http://www.bild.de/bild-plus/politik/inland/joachim-herrmann/innenminister-herrmann-nennt-scharia-polizei-kriegserklaerung-37571886.bild.html)

Man kann das Geschrei wie immer als typisches leeres Politikergefasel abtun. Anscheinend haben die aufgescheuchten Hühner wohl eher nur ein Problem damit, dass sich die selbst ernannten „Ordnungshüter“ mit dem Begriff „Polizei“ schmücken. Hätten die Islamisten die Begriffe „Scharia-Kontrolle“, “Scharia-Wache”, “Scharia-Hüter” oder „Scharia-Sitte“ verwandt, wäre die Aufregung wohl nur halb so groß geworden.

Das beweist auch die Aussage von Pierre Vogel, der gerade aus Hamburg wieder in das islamisierte Bundesland NRW gezogen ist: „Der einflussreiche Salafisten-Prediger Pierre Vogel hat die Aktion der “Scharia-Polizei” in Wuppertal gelobt und forderte im Internet zur Nachahmung auf: “Ich sage zu allen Muslimen – tragt es in eure Stadt. Ich empfehle, nicht den Namen ,Scharia-Polizei’ zu nehmen. Lasst Euch was Gutes einfallen”, sagte Vogel in einem Videobeitrag, der seit Samstag auch über “Facebook” verbreitet wird, und betonte: “Wir sind keine Polizei.”

Die Aktion sei “eingeschlagen”. Viele Leute machten sich darüber Gedanken. Das sei “was Positives”, sagte Vogel. Er fände es gut, dass man Aufmerksamkeit erregen wolle. ” Ich lobe die Brüder dafür, dass sie diesen Einsatz gezeigt haben.” Er distanzierte sich von der Bezeichnung “Scharia-Polizei”, übte jedoch Nachsicht mit den Wuppertaler Islamisten: “Wenn sie den Namen trotzdem behalten wollen, das sind meine Brüder.” (http://www.welt.de/politik/deutschland/article131976591/Vogel-distanziert-sich-von-Begriff-Scharia-Polizei.html)

Die Paralleljustiz im Namen der Scharia ist zumindest in den türkisch-arabischen Bezirken der deutschen Großstädte seit Jahren schon längst zum Alltag geworden und wird von Politik und Justiz stillschweigend geduldet, weil es die überforderten Gerichte entlastet und weil man keinen Einfluss diese Parallelgesellschaft hat.

Fast täglich müssen wir lesen, dass türkisch-arabische Familienfehden unter den Augen der Sicherheitsbehörden mit Messern und Macheten auf offener Straße ausgetragen werden, dass selbst ernannte islamische Richter strafrelevante Taten mit entsprechenden, von der Steuer befreiten Zahlungen unter den Gebetsteppich kehren.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Scharia in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien und Norwegen, in denen die Islamisierung schon weiter vorangeschritten ist, bereits zur Normalität gehört.

Das Affentheater der mit Leuchtwesten ausgestatteten Islamisten in Wuppertal muss man allerdings auch unter einem anderen Aspekt betrachten. Diese Provokationen gehören zur Gesamtstrategie der Islamisten in Deutschland. Mit diesen Testballons wollen die „Gotteskrieger“ lediglich immer Fragen wie diese beantwortet haben: „Wie weit können wir dieses Mal gehen?“ „Wer zeigt uns dieses Mal die Grenzen?“.

Und so geht es Stück für Stück ein wenig weiter. Als erstes Anzeichen, dass diese Strategie fruchtet, kann man dem unsäglichen Kommentar von Malte Lehming im „Tagesspiegel“ sehen: „…Das bloße Empfehlen religiöser Regeln ist nicht strafbar. Das ist es in der Tat nicht. Seit Jahr und Tag etwa ziehen in St. Pauli auf der Hamburger Reeperbahn die freien Christen der Heilsarmee durch die Straßen. Sie sind uniformiert, singen, musizieren laut, verteilen Geschenke, missionieren, malen mit Kreide Bibelsprüche auf den Bürgersteig. Manchmal denken sie sich auch Slogans aus, wie etwa: „Die Reeperbahn bringt den Tod, aber Jesus bringt das Leben.“ Ihr Begriff dafür lautet „Straßenevangelisation“. Auf ihrem Hauptquartier in der Talstraße, nur wenige Meter von der Reeperbahn entfernt, steht in rot leuchtender Schrift „Jesus lebt“. Verstoßen die Heilsarmisten gegen das Versammlungsgesetz? Solche Fragen interessieren offenbar erst dann, wenn es nicht um die Bibel und Jesus geht sondern um den Koran und Mohammed…“ (http://www.tagesspiegel.de/politik/scharia-polizei-und-religionsfreiheit-wer-sich-provozieren-laesst-nutzt-den-extremisten/10663434.html)

Wer ernsthaft die Islamisten mit der Heilsarmee vergleicht, sollt sich dringend als Opfer einer religiösen Gehirnwäsche beim Psychiater anmelden, es sei denn er kann belegen, dass die Heilsarmee in ihrem Programm die Steinigung von Ehebrecherinnen aufgelistet hat.

Wie die Gesamtstrategie der Islamisten in Deutschland funktioniert, kann man an der Aussage von Aiman A. Mazyek, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland erkennen: “Diese paar Halbstarken sprechen nicht in unserem Namen”, sagte er am Samstag dem Tagesspiegel. “Diese Leute betreiben eine Zweckentfremdung unserer Religion. Sie schaden mit dieser schrillen und völlig unsinnigen Aktion den Muslimen ungemein.” Mazyek forderte allerdings gleichzeitig, der Aktion nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken.

Klar, dass Adam Mazyek sind von dieser irrwitzigen Aktion distanziert. Er geht gemeinsam mit den anderen Islam-Verbänden einen anderen Weg, Deutschland „nachhaltig“ zu islamisieren. Der Marsch durch die Institutionen ist erfolgsversprechender, nicht so auffällig und provozierend. Da kann man sich locker – nach außen hin – vom provokativen Arm des Islamismus distanzieren.

Merkwürdig allerdings ist dabei Mazyeks Verständnis von der Scharia und von daher unglaubwürdig. Wenn diese islamische Rechtsprechung nichts mit dem Islam zu tun hat, warum wird sie dann in allen islamischen Ländern angewandt? Falls er das wirklich ernst gemeint hat, hoffen wir für sein Seelenheil, dass er sich mit dieser Äußerung nicht die nächste Fatwa einfängt.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum dieser „alberne“ Auftritt der „Schariaisten“ unsere Aufmerksamkeit verdient. Dazu gibt es einen im Ansatz guten Kommentar von Roland Nelles im „Spiegel“: „…Da reicht es nicht, nur nach härteren Gesetzen und Bestrafung zu rufen, wie es jetzt im Falle der Scharia-Polizei von Wuppertal die Union wieder tut. Das ist eine reine Selbstverständlichkeit. Natürlich müssen Leute, die das Gewaltmonopol des Staates oder unsere Grundordnung in Frage stellen, verfolgt und bestraft werden. Was fehlt, ist eine Debatte darüber, warum scheinbar vor allem junge Männer hierzulande orientierungslos abdriften. Was läuft in den Familien und Schulen falsch? Warum kann unsere demokratische Gesellschaft diese Jugendlichen scheinbar nicht richtig integrieren? Was muss sich ändern? Das sind Fragen, über die es sich zu streiten lohnt. Das Land sollte damit beginnen. Denn niemand hat Lust, das aus ein paar gefährlichen Verirrten in Wuppertal, Sachsen und Bonn eine noch breitere Bewegung wird…“ (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/scharia-polizei-nicht-verharmlosen-kommentar-von-roland-nelles-a-990324.html)

Darüber braucht man überhaupt nicht zu streiten, man muss nur die Schuldigen beim Namen nennen. Es sind die linksgründen Gender-Irren, die der Jugend den Halt, die Regeln, die Normalität rauben und sie als völlig orientierungslose Geschöpfe und Opfer in die Fänge der religiösen Seelenfänger treibt. Und so wird der Islam-Terror in Deutschland und auf der Welt in nächster Zeit kein Problem mit fehlendem Nachwuchs haben.

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