Der Verrat der Christdemokraten: Zweierlei Maß – nach links Glückwünsche, nach rechts Abscheu

(www.conservo.wordpress.com)

Von Peter Helmes

Die Aufkündigung der alten Grundwerte

Die Förderung der teuflischen Gender-Ideologie auch durch CDU-Regierungen ist für mich die härteste Probe meiner nun 62 Jahre bestehenden CDU-Mitgliedschaft. Ich war immer aktiv, loyal, aber auch kritisch und habe mit der Partei – auch persönliche – Höhen und Tiefen erlebt.

Unter dem Hintergrund einer traditionell durch und durch konservativen Familie – meine Eltern waren beide im „Zentrum“ aktiv – fühlte ich mich in der CDU geborgen, akzeptierte aber auch die anderen Strömungen (Sozialausschüsse etc.).

Dieses Geborgenheitsgefühl ist vorbei – dank Merkel, deren Nachfolger und Kollegen. Ich kenne „meine“ Partei nicht wieder. Christlich-demokratische Grundwerte wurden nach und nach durch zeitgeistige Strömungen ersetzt. Der Höhepunkt dieser Entchristlichung ist die Akzeptanz des Gender-Mainstreaming. (Zu diesem Thema habe ich bereits viele Artikel geschrieben, die Sie aufrufen können, wenn Sie beim „Suche“-Feld oben rechts das Suchwort „Gender“ eingeben.)

Ich benutze das Wort „Skandal“ nicht häufig, aber was sich jetzt die CDU in Hessen unter ihrem Generalsekretär Pentz wieder einmal leistet, ist ein veritabler Skandal und ein Schlag ins Gesicht aller Konservativen.

Wer Raum dazu schafft, daß Gender-Ideologie und damit Frühsex-Lehrpläne nicht nur zugelassen, sondern sogar gefördert werden, handelt nicht mehr auf der Basis der christlich-demokratischen Union. Und das im (ehemaligen) konservativen Landesverband Alfred Dreggers!

Der Generalsekretär der hessischen CDU heißt Pentz, Manfred Pentz. Den kennt zwar niemand, aber er ist mit aller Kraft dabei, die Partei nach links zu rücken – koste es, was es wolle, auch so viele Stimmen wie möglich. Er war mir schon vor Jahren unangenehm aufgefallen.

Die Art, wie er mit den Kritikern am hessischen Lehrplan umgeht, beweist seine Inkompetenz und sein Unvermögen, seine Partei auf der Grundlage christlich-demokratischer Wertevorstellungen zu führen. Er will augenscheinlich eine andere Gesellschaft (siehe auch den folgenden Artikel von Dieter Farwick: https://www.conservo.blog/2021/03/01/the-great-reset-wef-und-china-die-neue-weltordnung-und-ihr-weltherrschaftstreben/ .)

Protest von Christen

Beinahe hilflos trat er in einem Brief den Kritikern des neuen „Lehrplans zur Sexualerziehung“ entgegen. Schon am 30. September (LINK) antwortete er Mitgliedern seiner Partei, um den Lehrplan zu verteidigen und die Gemüter zu besänftigen. Doch sein Plädoyer enthielt schwerwiegende Widersprüche.

Auch der zweite Brief zeigte die Unfähigkeit des Generalsekretärs, den neuen Lehrplan vor Kritik zu verteidigen (siehe auch: https://www.conservo.blog/2016/10/19/gender-lehrplan-hessen-cdu-verschickt-beruhigungspillen-und-macht-alles-schlimmer/)

An den Gegendemonstrationen zum Sex-Lehrplan finden sich auf Seiten der Teilnehmer Familien, Eltern von Schulkindern, diverse christliche Gruppierung, manchmal ganze Gemeinden, die mit ihrem Pfarrer kommen. Kurz: Das christliche und bürgerliche Deutschland protestierte gegen den Bildungsplan – und somit der typische Wähler der CDU. Auf der Gegenseite brüllen antifa und alles, was mit „linksradikal“ nur ungenau zu beschreiben ist. Wo steht da Pentz?

Mißbrauch staatlicher Autoritäten in der Sexualerziehung

Kultusminister Lorz hatte seinen Lehrplan gegen den ausdrücklichen Willen der hessischen Eltern und der katholischen Kirche erlassen – ein Affront gegen alle an der Schulpolitik Beteiligten! Die CDU-Spitze ist damit den Eltern und Familien in Hessen regelrecht in den Rücken gefallen.

Es ist mehr als befremdlich, daß sich die CDU Hessen von den Unterstützern der „Demo für alle“, nämlich von engagierten Demokraten, Unionsmitgliedern aus ganz Deutschland, besorgten Eltern und katholischen Bischöfen wie Herrn Heinz Josef Algermissen aus Fulda distanziert, dieselbe Landespartei, die sich gerne mit ihrem langjährigen konservativen Vorsitzenden Alfred Dregger schmückt und auch die Landesparteizentrale, in der Sie als Generalsekretär tätig sind, nach ihm benannt hat, aber keinen Anlass für Distanzierungen von den linksextremistischen und gewalttätigen Gegendemonstranten sieht.

Ein Tanz mit dem Teufel: Glückwünsche für Oberlinke Janine Wissler

Nun der neue Schlag vom Schlage eines Manfred Pentz: Er gratulierte der neugewählten Vorsitzenden der Links-Partei, Janine Wissler, zu ihrer Wahl.

(Der Vollständigkeit halber: Die weitere Vorsitzende der LINKE, Susanne Hennig-Wellsow – die mit dem Blumenstraußwurf vor FDP-Kemmerichs Füße – ist ausweislich einer Selbstinformation aus dem Jahr 2019 ebenfalls ganz links und Mitglied des ebenso als gesichert extremistisch eingestuften „Rote Hilfe e.V.“. Im Jahr 2007 war sie Erstunterzeichnerin des Aufrufes „Für eine antikapitalistische Linke“ (AKL), eine der später vom Bundesamt für Verfassungsschutz als linksextrem eingestuften Strukturen innerhalb der Partei DIE LINKE.) Kurz: Wissler steht für die „alten“, kampfbereiten Trotzkisten, Hennig-Wellsow für die eher „pragmatisch denkenden Kommunisten“.

Dabei schleppt die Linkspartei immer noch einen alten Streit mit sich: Die LINKE ist in sich selbst eine Art rot-rote Koalition, die sich aus ehemaligen linken Sozialdemokraten, Alt-Sozialisten und Trotzkisten zusammensetzt. Allesamt vertreten sie nach wie vor Linksaußen-Positionen – weshalb diese Partei auch weiterhin nicht regierungsfähig ist.

Und nun das: Ausgerechnet ein CDU-Landesgeneralsekretär gratuliert der linken Vorsitzenden zu ihrer Wahl. Wie gesagt, das ist skandalös!

Hans-Jürgen Irmer kritisiert CDU-Generalsekretär Manfred Pentz

Die Gratulation des hessischen CDU-Generalsekretärs Manfred Pentz an Janine Wissler zur Wahl als neue Linken-Chefin führt allerdings in der CDU zu scharfer Kritik.

„Man gratuliert nicht einer bekennenden Kommunistin, die eine Räterepublik in Deutschland etablieren will, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist“,

sagte der hessische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, einer der wenigen erfahrenen, konservativen Streiter in der Union, am Montag der Wochenzeitung Junge Freiheit.

„Und man gratuliert auch niemandem, der die eigenen Parteifreunde als Nazis und Rassisten verleumdet und damit nach dem bekannten linksradikalen Dreisatz vorgeht: Diffamieren, Isolieren, Liquidieren.“ Für solche Glückwünsche habe er keinerlei Verständnis, unterstrich Irmer. „Ich erwarte von meinem Generalsekretär, daß er solchen Leuten nicht gratuliert, sondern stattdessen klar macht, was für zwei linksradikale Damen die SED/Linkpartei führen.“

Warum distanziert man sich politisch dann nicht von der Linkspartei mit derselben Deutlichkeit wie von der AfD?

Eine Werte-lose CDU will sich wohl nach allen Seiten offen zeigen – außer nach rechts, um nicht von einer Regierungsbeteiligung ausgeschlossen zu werden. Geschichtsvergessen macht sich die CDU offensichtlich aus purem Machterhaltungstrieb eher mit den Kommunisten gemein denn mit den „Rechten“.

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P.S.: Deutschtürkische Wähler wenden sich von der SPD ab

Und zur Abrundung noch eine unfaßbare Nachricht, über die sich vielleicht die linken Führungsköpfe der CDU freuen, aber gewiß nicht die „alten“ CDU-Wähler:

Die SPD verliert einer Studie zufolge immer mehr deutsch-türkische Stammwähler *)

Wie die unionsnahe Konrad-Adenauer-Stiftung mitteilte, profitieren der eigenen Untersuchung zufolge vor allem CDU und CSU. Während 2015 noch rund die Hälfte der Deutschtürken in Wahlumfragen angegeben habe, die SPD wählen zu wollen, seien es 2019 nur noch 13 Prozent gewesen. Demgegenüber stieg die Zustimmung für die Union im selben Zeitraum von 17 auf 53 Prozent. Begründet wird das Wählerverhalten unter anderem mit der sinkenden Bindung an Gewerkschaften und der stärkeren Fokussierung türkischstämmiger Wählerinnen und Wähler auf konservative Werte.

Na, dann ist die CDU wohl gerettet!

* (Quelle: Diese Nachricht wurde am 02.03.2021 im Programm Deutschlandfunk gesendet.)
www.conservo.wordpress.com     3.3.2021
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